Liveticker Alaska-Gipfel: Selenskij in Washington eingetroffen

18.08.2025 15:34 Uhr
15:34 Uhr
Nachlese zum Alaska-Gipfel: "Orchestrierte Komplizenschaft" seitens "zwei[er] Clan-Chiefs"
Nach dem Ende in Anchorage wurde viel kommentiert, analysiert und bewertet bei ARD und ZDF. Mehrheitlich überwogen Skepsis, Enttäuschung bis hin zu Wut.
Wie sie versuchen das Schlimmste - plötzlich ausbrechenden Frieden - zu verhindern. @heutejournalpic.twitter.com/b6at1p9UgH
— storymakers (@mz_storymakers) August 17, 2025Auch der Gemeinschaftssender von ARD und ZDF, Phoenix, wollte Genaueres erfahren und lud vor zwei Tagen "NATO-Expertin Stefanie Babst" zum Gespräch. Die Phoenix-Beitragsüberschrift lautet – "Nach dem Alaska-Gipfel: 'Zwei Kartellbosse'". So berichtet das Presseportal zusammenfassend:
"NATO-Expertin Stefanie Babst hat nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Europa aufgefordert, den Blickwinkel auf die USA und Russland sofort zu ändern. Das Treffen in Alaska sei eine 'orchestrierte Komplizenschaft' gewesen, und kein normales Treffen von Staatsoberhäuptern."
Ein weiteres Originalzitat aus dem Interview:
"Das sind zwei Kartellbosse, zwei Clan-Chiefs, zwei Menschen, die sich als Alpha-Männchen betrachten, und die zusammengekommen sind, um zu sondieren, wo sie in ihren Interessen konvergieren."
Europa müsse sich "künftig sicherheitspolitisch auf sich selbst besinnen". Dazu erklärt Babst, ehemals acht Jahre lang ranghöchste Deutsche im NATO-Generalsekretariat:
"Wir tun uns schwer, das alles zu verstehen, weil wir immer noch in diesen alten Strategien des transatlantischen Verhältnisses festhalten, die in meinen Augen schon lange nicht mehr existieren."
Bereits zu Ampelzeiten wurden markige Analysen seitens der vormaligen Dozentin an der Führungsakademie der Bundeswehr von der Phoenix-Redaktion zitiert:
"'Wir wollen, dass die Ukraine militärisch siegt, und wir wollen langfristig dieses Putin-Regime zurückdrängen.' Die Benennung dieses strategischen Ziels wünscht sich die ehemalige NATO-Chefstrategin Stefanie Babst von Bundeskanzler Olaf Scholz oder auch anderen Kabinettsmitgliedern. 'Das würde uns auch sehr viel mehr Glaubwürdigkeit und Respekt bei unseren Bündnispartnern einbringen, denn Deutschlands fatale Russland-Politik hat natürlich auch ein stückweit Glaubwürdigkeit gekostet'."
14:15 Uhr
Trumps Zustimmungswerte nach dem Gipfeltreffen in Alaska deutlich gestiegen
Die Zustimmungswerte für US-Präsident Donald Trump sind nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska deutlich gestiegen. Dies geht aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Insider Advantage hervor.
Den Daten zufolge stiegen die Zustimmungswerte für den amerikanischen Präsidenten nach dem Gipfeltreffen auf 54 Prozent, während 44 Prozent der Befragten seine Aktivitäten missbilligten und weitere 2 Prozent unentschlossen waren. Trumps Zustimmungswerte verbesserten sich unter Afroamerikanern und Hispanics, während seine Zustimmung unter der weißen Bevölkerung mit 64 Prozent fast einen Rekordwert erreichte. Die Umfrage von Insider Advantage wurde vom 15. bis 17. August durchgeführt. Die Fehlerquote betrug 3,09 Prozentpunkte.
Laut der letzten Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov, die kurz vor dem Gipfeltreffen veröffentlicht wurde (durchgeführt vom 9. bis 11. August), unterstützen 42 Prozent der Befragten die Aktivitäten des US-Präsidenten, während rund 54 Prozent der Amerikaner sie ablehnen. Vergleich zwischen den beiden Erhebungen ergibt bis zu zwölf Prozent Sympathie-Zuwachs für Trump nach dem Gipfel mit Putin.
13:33 Uhr
ZDF-Reporter bezeichnet Merz als "Bodyguard" für Selenskij
ARD und ZDF stehen berichterstattend nachweislich nicht nur treu an der Seite der Bundesregierung, sondern präsentieren sich seit rund drei Jahren auch als "Ukraine-Versteher". Zum heutigen Flug des Bundeskanzlers in die USA kommentiert der mitreisende ZDF-Korrespondent Andreas Kynast auf X:
"Operation Bodyguard: In München beginnt der Bundeskanzler seine Reise nach Washington. Zusammen mit den wichtigsten europäischen Staatslenkern will Merz Präsident Selenskij im Weißen Haus unterstützen. Ausgang: Ungewiss."
Operation Bodyguard: In München beginnt @Bundeskanzler seine Reise nach Washington.Zusammen mit den wichtigsten europäischen Staatslenkern will Merz Präsident Selenskyj im Weißen Haus unterstützen.Ausgang: Ungewiss. pic.twitter.com/uzDyAkmeI3
— Andreas Kynast (@andikynast) August 18, 202513:18 Uhr
Spiegel-Update: "Merz muss, wieder einmal, seinen Urlaub unterbrechen"
Das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel verwöhnt seine Leser seit Jahrzehnten mit Informationen aus dem Regierungsumfeld. So heißt es zum heutigen Flug des Bundeskanzlers nach Washington:
"Das Treffen ist so kurzfristig anberaumt, dass der Kanzler mit dem kleinen Airbus A319 der Flugbereitschaft fliegen muss, mit Tankstopp in Glasgow. Merz muss, wieder einmal, seinen Urlaub unterbrechen."
Was für Kiew, Paris oder London als positiver, friedensstiftender Aktionismus gelobt werden würde, muss von der Spiegel-Redaktion zur Person Trump erwartbar negativ geschildert werden (Bezahlschranke):
"Unter normalen Bedingungen wäre ein solches Gipfeltreffen wochenlang minutiös von Diplomaten vorbereitet worden. Sie hätten die Umrisse eines möglichen Ergebnisses skizziert, die Streitpunkte identifiziert, Abläufe geplant. Doch im Weißen Haus laufen die Dinge unter Trump anders."
Zum weiteren Tagesverlauf konnte in Erfahrung gebracht werden:
"Das amerikanische Protokoll sieht ein Treffen von Selenskij mit Trump im Oval Office vor, die ersten 15 Minuten mit Kameras und Presse. Erst eine Stunde später sollen dann die Europäer dazustoßen, ein Mittagessen im East Wing ist vorgesehen und dann erstaunlich viel Zeit für ein Familienfoto mit Trump."
Die größte Gefahr laute demnach für die Selenskij-Entourage in dieser Situation:
"Das könnte im ungünstigsten Fall die Ausgangslage sein für ein Schauspiel, bei dem die Europäer als Statisten für etwas herhalten müssen, das sie politisch ablehnen."
12:45 Uhr
Weidel kritisiert diplomatische "Karawane" nach Washington: Keine deutschen Soldaten in die Ukraine!
"Merz und die Karawane der 'Willigen' marschierten in die Sackgasse", kritisierte die AfD-Chefin Alice Weidel die diplomatischen Initiativen Deutschlands und anderer Länder aus der sogenannten "Koalition der Willigen". "Deutschland muss seine eigenen Interessen vertreten und den Ausgleich mit Russland suchen. Keine deutschen Soldaten in die Ukraine, keine neuen Milliarden für das Kiewer Fass ohne Boden", schrieb sie auf X.
Merz und die Karawane der „Willigen“ marschieren in die Sackgasse. Deutschland muss seine eigenen Interessen vertreten und den Ausgleich mit Russland suchen. Keine deutschen Soldaten in die Ukraine, keine neuen Milliarden für das Kiewer Fass ohne Boden. https://t.co/LdhjwdOsgO
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) August 18, 2025In einem anderen Tweet kritisierte sie die Versuche des Bundeskanzlers, den NATO-Beistand für die Ukraine durch NATO-"Sicherheitsgarantien" zu ersetzen. Die Euphorie von Merz darüber bedeute faktisch: "Deutsche Soldaten in der Ukraine!" Die Profilierungssucht des Außenkanzlers mache Deutschland zur potenziellen Zielscheibe, während sich die USA zurückziehen. Weidel bekräftigte:
"Deutschland braucht Ausgleich mit Russland statt Dauerkonfrontation".
11:45 Uhr
US-Vertreter bei der NATO: Keine wichtigen Entscheidungen beim Treffen in Washington
Genral Matthew Whitaker, Ständiger Vertreter der USA der NATO (Symbolbild).www.globallookpress.com Matthew Whitaker, Ständiger Vertreter der USA beim Nordatlantischen Bündnis, erwartet, dass bei dem Gipfel-Treffen des US-Präsidenten mit Wladimir Selenskij keine wichtigen Entscheidungen getroffen würden. Das sagte er in einem Interview mit dem Sender Fox News. Ihm zufolge werden Diskussionen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine ein zentraler Punkt des Treffens sein.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Rahmen einer friedlichen Lösung würden keine NATO-Beteiligung beinhalten, erklärte er. Diese könnten von einer "Koalition der Willigen" bereitgestellt werden, die "wahrscheinlich einem ähnlichen Prinzip wie Artikel 5 der NATO folgen würde".
Die USA erwarten, dass Selenskij und sein Team bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Montag im Weißen Haus einen Gegenvorschlag für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts vorlegen werden. Whitaker geht davon aus, dass bei dem Treffen keine wichtigen Entscheidungen getroffen werden.
11:30 Uhr
Deutschland-Experte vergleicht EU-Spitzenpolitiker mit Affenmenschen aus dem Dschungelbuch
Der langjähriger Deutschland-Korrespondent der Rossijskaja Gaseta, Timofej Borissow, hat als Kommentar zur Berichterstattung über den kommenden Washington-Gipfel die sogenannte "Koalition der Willigen" mit Bandar-Logs (bekannt auch als Affenmenschen) verglichen.
In Anspielung auf eine Aussage des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, sagte er, dass die Europäer große Angst davor hätten, dass Trump Selenskij "zum Frühstück" verspeisen könnte, so wie er zuvor die EU-Kommissionspräsidentin Ursula zum Frühstück verspeist habe.
"Dieser treffende Ausdruck Orbáns bringt die völlige Schwäche der EU auf den Punkt. Die derzeitigen Euro-Funktionäre und Politiker sind wie Affen, die der Boa Kaa ins Maul gegangen sind. Sie wollen es nach Quantität nehmen", schrieb er auf Telegram.
Bandar-Logs ist ein fiktives Affenvolk aus dem berühmten "Dschungelbuch" von Rudyard Kipling, das als ungestüm, lärmend und kindisch dargestellt wird.
Screenshot eines NTV-BerichtsTimofej Borissow Auch die britische Zeitung The Guardian merkte an, wie viele Spitzenpolitiker aus der EU an den Verhandlungen teilnehmen – die Tatsache, dass so viele europäische Staats- und Regierungschefs zu Trumps Treffen mit Selenskij in Washington gekommen sind, sei ihr zufolge ein Zeichen von Panik.
11:04 Uhr
Selenskij in Washington eingetroffen
Der ukrainische Präsident informierte auf X über seine Ankunft in Washington. So heißt es in dem Beitrag:
"Ich bin bereits in Washington angekommen und werde mich morgen mit Präsident Trump treffen. Morgen werden wir auch mit europäischen Staats- und Regierungschefs sprechen. Ich bin dem US-Präsidenten für die Einladung dankbar."
Bezogen auf die Zeitverschiebung werden die Gespräche demnach am heutigen frühen Abend stattfinden. Wörtlich behauptet Selenskij auf X weiter:
"Wir alle teilen den starken Wunsch, diesen Krieg schnell und zuverlässig zu beenden. Und der Frieden muss dauerhaft sein – nicht so wie vor Jahren, als die Ukraine gezwungen war, die Krim und einen Teil unseres Ostens – einen Teil des Donbass – aufzugeben, und Putin dies einfach als Sprungbrett für einen neuen Angriff nutzte."
I have already arrived in Washington, tomorrow I am meeting with President Trump. Tomorrow we are also speaking with European leaders. I am grateful to @POTUS for the invitation. We all share a strong desire to end this war quickly and reliably. And peace must be lasting. Not…
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) August 18, 2025Eine weitere Darlegung historischer Wahrnehmungen lautet in dem Text:
"Oder als der Ukraine 1994 sogenannte 'Sicherheitsgarantien' gegeben wurden, die jedoch nicht funktionierten. Natürlich hätte die Krim damals nicht aufgegeben werden dürfen, genauso wie die Ukrainer nach 2022 Kiew, Odessa oder Charkow nicht aufgegeben haben."
Abschließend lautet die Forderung aus Kiew:
"Russland muss diesen Krieg beenden, den es selbst begonnen hat. Und ich hoffe, dass unsere gemeinsame Stärke mit Amerika und unseren europäischen Freunden Russland zu einem echten Frieden zwingen wird."
Laut Agenturmeldungen hat Bundeskanzler Merz am frühen Morgen in einem Airbus A319 der Luftwaffe am Flughafen Franz-Josef-Strauß den Flug nach Washington angetreten.
Kay Nietfield / www.globallookpress.com 09:55 Uhr
Der vorläufige Zeitplan für den Tag im Oval Office
Heute kommt es zum mit Spannung erwarteten Treffen zwischen dem US-Präsidenten und den Köpfen der "Koalition der Willigen" als Reisebegleiter des ukrainischen Präsidenten.
Laut Agenturmeldungen sieht die Planung des Weißen Hauses demnach so aus:
- 18 Uhr MESZ: Europäische Regierungschefs kommen am Weißen Haus an.
- 19 Uhr MESZ: Trump begrüßt Selenskij.
- 19.15 Uhr MESZ: Bilaterales Treffen zwischen Trump und Selenskij im Oval Office.
- 20.15 Uhr MESZ: Trump begrüßt europäische Regierungschefs.
- 21 Uhr MESZ: Gemeinsames Meeting Trump und europäische Regierungschefs
Laut letzten Meldungen vom Sonntag wird Selenskij von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Friedrich Merz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie von der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, dem britischen Premier Keir Starmer, dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb und NATO-Generalsekretär Mark Rutte Rückenstärkung in Washington erfahren.
09:10 Uhr
"Wenn er will" – Trump benennt erneut Selenskij als Hauptakteur für ein Kriegsende
Wenige Stunden vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten in Washington platzierte der US-Präsident Donald Trump eine unmissverständliche Ansage an Wladimir Selenskij. So schrieb er auf Truth Social:
"Der ukrainische Präsident Selenskij kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen. Denken Sie daran, wie alles angefangen hat. Obama hat die Krim aufgegeben (vor 12 Jahren, ohne einen Schuss abzugeben!), und die Ukraine ist nicht in die NATO aufgenommen worden. Manche Dinge ändern sich nie!!!"
Screenshot: TruthSocial/DTrump
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