Tschechien reagiert auf Chinas Abbruch der Beziehungen zum Präsidenten

Das Treffen des tschechischen Präsidenten Petr Pavel mit dem 14. Dalai Lama in Indien, aufgrund dessen China den Abbruch der Beziehungen zum tschechischen Staatschef verkündet hat, war "rein privater Natur" gewesen. Dies erklärte das Büro des tschechischen Präsidenten auf X:
"Derzeit gibt es keine direkten Kontakte zwischen der Tschechischen Republik und China auf Präsidentenebene, daher wird dieser Schritt nichts an der bestehenden Situation ändern."
Peking kündigte am 12. August den Abbruch der Beziehungen zum tschechischen Präsidenten an und erklärte, dass dessen Treffen mit dem spirituellen Oberhaupt der tibetischen Buddhisten die Souveränität und territoriale Integrität Chinas beeinträchtigt habe. Das chinesische Außenministerium wies darauf hin, dass sich Peking wiederholt gegen solche Reisen ausgesprochen habe und beim tschechischen Präsidenten Protest einlegen werde.
Ende Juli hatte sich Pavel auf seiner Rückreise von einem Arbeitsbesuch in Japan mit dem Dalai Lama in Indien getroffen. Filip Platos, der Pressesprecher des tschechischen Präsidenten, betonte, dass niemand aus dem Büro des Staatschefs ihn auf dieser privaten Reise begleitet habe. Seine Worte wurden vom Portal Novinky.cz zitiert:
"In diesem Monat feierte der Dalai Lama ein wichtiges Jubiläum und lud Präsident Pavel zu den Feierlichkeiten ein. Der Präsident nutzte die Gelegenheit, sich auf der Rückreise von seinem Arbeitsbesuch in Japan von der Delegation zu trennen, um den Dalai Lama persönlich zu beglückwünschen."
Die Zeitung wies darauf hin, dass der 14. Dalai Lama mit Václav Havel, dem ersten Präsidenten der Tschechischen Republik, persönlich befreundet gewesen sei.
Anfang Juli wurde der 14. Dalai Lama 90 Jahre alt. Im Vorfeld hatte er seine Absicht bekundet, wiedergeboren zu werden, und dazu aufgerufen, den nächsten Dalai Lama gemäß den buddhistischen Traditionen zu finden und anzuerkennen. Buddhistische Traditionen ließen keine Einmischung Chinas bei der Wahl des Dalai Lama zu.
Diese Entscheidung verärgert Peking. Dort hebt man hervor, dass nur die chinesische Regierung das Recht habe, das nächste spirituelle Oberhaupt zu bestimmen.
Tibet ist eine Region in Zentralasien, deren Großteil als sich als Autonomes Gebiet Tibet auf dem Territorium Chinas befindet. Der derzeitige Dalai Lama war aus Tibet geflohen, nachdem die chinesischen Behörden 1959 einen Aufstand niedergeschlagen hatten. Seitdem lebt er in der Stadt Dharamsala in Indien. Bis 2011 stand er an der Spitze der tibetischen Exilregierung.
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