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Trump erhöht Zölle gegen Indien auf 50 Prozent: Modi beschwört, Indiens Interessen zu schützen

Indiens Premierminister Narendra Modi bereitet sich auf seinen ersten China-Besuch seit mehr als sieben Jahren vor. Damit deutet er eine mögliche Neuausrichtung der Allianzen an, während sich die Beziehungen zu Washington verschlechtern.
Trump erhöht Zölle gegen Indien auf 50 Prozent: Modi beschwört, Indiens Interessen zu schützenQuelle: AP © Manish Swarup

Der indische Premierminister Narendra Modi erklärte am Donnerstag, er werde die Interessen der Landwirte seines Landes nicht gefährden, auch wenn er dafür einen hohen Preis zahlen müsse. Dies war seine erste Stellungnahme nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, einen Zoll von 50 Prozent auf indische Waren zu erheben.

Trump hatte am Donnerstag zusätzlich einen Zoll von 25 Prozent für das südasiatische Land angekündigt. Damit erhöht sich die Gesamtabgabe auf indische Waren, die in die USA exportiert werden, auf 50 Prozent – eine der höchsten Abgaben, die von einem Handelspartner der USA erhoben werden.

"Für uns steht das Wohl unserer Landwirte an erster Stelle", sagte Modi bei einer Veranstaltung in Neu-Delhi. "Indien wird niemals Kompromisse eingehen, wenn es um das Wohlergehen seiner Landwirte, des Milchsektors und der Fischer geht. Und ich weiß, dass ich persönlich einen hohen Preis dafür zahlen muss", sagte er.

Die Handelsgespräche zwischen Indien und den Vereinigten Staaten sind nach fünf Verhandlungsrunden wegen Meinungsverschiedenheiten über die Öffnung des riesigen indischen Agrar- und Milchsektors und den Stopp der russischen Ölkäufe gescheitert. Modi ging nicht direkt auf die US-Zölle oder die Handelsgespräche ein.

Mit den neuen Zöllen, die am 28. August in Kraft traten, sollte Indien für den Kauf von russischem Öl bestraft werden, so Trump. Das indische Außenministerium bezeichnete die Entscheidung als "äußerst unglücklich" und erklärte, dass "Indien alle notwendigen Schritte unternehmen werde, um seine nationalen Interessen zu schützen."

Die USA haben für China, den größten Abnehmer von russischem Öl, noch keine ähnlichen Zölle angekündigt. Laut Experten wurde China bisher verschont, da es mit den USA über seine Reserven an Seltenen Erden und anderen Rohstoffen verhandeln kann, über die Indien nicht verfügt.

"Die US-Zollerhöhung entbehrt jeder Logik", sagte Dammu Ravi, Sekretär für Wirtschaftsbeziehungen im indischen Außenministerium, gegenüber Reportern. Er sagte:

"Es handelt sich also um eine vorübergehende Abweichung, ein vorübergehendes Problem, mit dem das Land konfrontiert wird, aber wir sind zuversichtlich, dass die Welt im Laufe der Zeit Lösungen finden wird."

Indien hat erste Schritte unternommen, um zu signalisieren, dass es angesichts von Trumps Zöllen, die zum schlimmsten diplomatischen Schlagabtausch zwischen den beiden Ländern seit Jahren geführt haben, möglicherweise andere Partnerschaften in Betracht ziehen muss.

Der indische Premierminister Modi bereitet sich auf seinen ersten Besuch in China seit über sieben Jahren vor. Damit deutet er eine mögliche Neuausrichtung der Allianzen an, während sich die Beziehungen zu Washington verschlechtern.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte am Mittwoch, er werde ein Gespräch zwischen der BRICS-Gruppe der Entwicklungsländer darüber initiieren, wie Trumps Zölle angegangen werden können. Er erklärte, dass er am Donnerstag Modi, Chinas Xi Jinping und andere führende Politiker anrufen wolle. Zur BRICS-Gruppe gehören auch Russland und Südafrika.

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