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Ex-NATO-Befehlshaber: Trump muss "ultimative Raubtiere des Ozeans" geheim halten

Donald Trump sollte die Daten über die Stationierung von Atom-U-Booten – "den ultimativen Raubtieren des Ozeans" – geheim halten, so James Stavridis. Seiner Meinung nach sind die riesigen U-Boote der Ohio-Klasse, die 150 Tomahawk-Raketen tragen können, näher an Russland herangerückt.
Ex-NATO-Befehlshaber: Trump muss "ultimative Raubtiere des Ozeans" geheim haltenQuelle: Gettyimages.ru © Kris Connor

US-Präsident Donald Trump sollte die Daten über den Standort der US-Atom-U-Boote geheim halten. Dies schrieb der pensionierte US-Marineadmiral James Stavridis, ehemaliger Oberster Alliierter Befehlshaber der NATO, in einer Kolumne für Bloomberg.

Er erinnerte an die öffentliche Kontroverse zwischen dem ehemaligen Präsidenten und stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates Russlands Dmitri Medwedew und Trump, die Letzteren dazu veranlasste, zwei US-Atom-U-Boote näher an Russland zu verlegen.

Stavridis wies darauf hin, dass er diese U-Boote im Kampfeinsatz befehligte, von ihnen aus Tomahawk-Raketen gegen terroristische Ziele in Afrika und Asien abfeuerte und gelegentlich mit ihnen auf See war. Er schrieb:

"Ich sage gerne, dass diese beeindruckenden Schiffe die ultimativen Raubtiere des Ozeans sind. Und ihr Aufenthaltsort wird immer geheim gehalten."

Stavridis beschrieb, wie er zu Beginn seiner Karriere als U-Boot-Kriegsoffizier drei Jahre auf einem Zerstörer verbrachte, der "sowohl sowjetische als auch chinesische U-Boote" und bei Übungen auch US-amerikanische U-Boote gejagt hate. Der ehemalige NATO-Chef schrieb:

"Wir stellen uns unsere Zerstörer gerne als Windhund-Matrosen vor, die für U-Boote tödlich sind. Aber die Wahrheit ist, dass wir uns bei diesen Übungen gegen amerikanische Boote meistens als Ziel und nicht als Jäger erwiesen haben."

Die USA betreiben derzeit drei Arten von U-Booten mit Nuklearantrieb, und es ist bis zuletzt unklar, welche Schiffe auf Trumps Befehl hin verlegt werden sollen, stellte Stavridis fest. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um U-Boote der Ohio-Klasse handelt, die jeweils 24 Trident-II-Raketen mit Nuklearsprengköpfen transportieren können, da ihre Raketen eine außergewöhnliche Reichweite von 11.300 Kilometern haben, meinte er.

Die zweite große Gruppe von U-Booten mit Nuklearantrieb sind Angriffsboote, die in der Lage sind, ähnliche feindliche Schiffe zu verfolgen, Tomahawk-Raketen auf Landziele abzufeuern, verdeckt Informationen zu sammeln und feindliche Schiffe zu versenken. Der dritte Typ sind vier riesige U-Boote der Ohio-Klasse, die so umgebaut wurden, dass sie mehr als 150 Tomahawk-Raketen tragen können.

Alle drei Arten von U-Booten sind schwer zu entdecken, so Stavridis. Da die Tomahawk-Raketen jedoch je nach Modifikation eine Reichweite von bis zu 5.500 Kilometern haben, hat Trump den letzten Schiffstyp wahrscheinlich näher an Russland herangeführt, glaubte der ehemalige Oberbefehlshaber.

Der Kreml kommentierte die Online-Debatte zwischen Medwedew und Trump am 28. Juli über den Inhalt des Ultimatums des Republikaners mit den Worten, dass es in den russischen Behörden Menschen mit unterschiedlichen Standpunkten gebe. Die Außenpolitik des Landes wird ausschließlich von Präsident Wladimir Putin formuliert, betonte der Pressesprecher des Staatschefs, Dmitri Peskow.

Im Verlauf der Auseinandersetzung schlug Medwedew dem US-Präsidenten vor, sich an "seine Lieblingsfolgen aus Walking Dead" zu erinnern und darauf hinzuweisen, wie gefährlich die "nicht existierende Tote Hand" sein kann.

Tote Hand ist ein in westlichen Ländern gebräuchlicher Name für das russische System Perimeter. Es handelt sich um einen Komplex zur automatischen Steuerung eines nuklearen Vergeltungsschlags, der mit minimaler oder gar keiner menschlichen Beteiligung eine Entscheidung darüber treffen kann. Das System war auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges entwickelt worden, und die westlichen Länder bezweifeln seit geraumer Zeit, dass ein solches System tatsächlich existiert.

Trump erklärte, er habe die Entscheidung getroffen, die U-Boote näher an Russland heranzuführen, "für den Fall, dass sich [Medwedews] rücksichtslose und aufrührerische Äußerungen als bloße Worte erweisen". Der Kreml ist der Ansicht, dass von einer Eskalation keine Rede sein kann. Gleichzeitig rief er zur Vorsicht in Fragen der nuklearen Rhetorik auf.

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