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Hintertür in US-Halbleitern: China äußert Sicherheitsbedenken gegen Chip H20 von Nvidia

Gerade zu einem Zeitpunkt, an dem Nvidia sein China-Geschäft wieder aufbaut, nachdem Washington in diesem Monat ein Verbot von H20-Verkäufen in das Land aufgehoben hat, ist es nun die Cyber-Aufsichtsbehörde Pekings, die die Klärung etlicher Fragen verlangt.
Hintertür in US-Halbleitern: China äußert Sicherheitsbedenken gegen Chip H20 von NvidiaQuelle: AP © Andy Wong

Peking hat das Nvidia-Team wegen mutmaßlicher Sicherheitsprobleme mit dessen Chips zu einem Treffen vorgeladen. Dies stellt einen Rückschlag für die Bemühungen des US-Unternehmens dar, seine Verkäufe in China wieder anzukurbeln, nachdem Washington die Ausfuhr eines speziell für China entwickelten Chips genehmigt hatte.

Die chinesische Cyber-Aufsichtsbehörde gab am Donnerstag bekannt, dass sie sich mit Nvidia-Vertretern wegen "schwerwiegender Sicherheitsprobleme" mit den KI-Chips des Unternehmens getroffen habe. Laut der Behörde haben KI-Experten "aufgedeckt, dass die Computerchips von Nvidia über eine Standortverfolgung (Ortungsfunktionen) verfügen und die Technologie aus der Ferne abschalten können".

Die Cyberspace Administration of China forderte Nvidia auf, die Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit dem H20-Chip, der für den chinesischen Markt entwickelt wurde, zu erläutern. Diese Bedenken kommen nur wenige Wochen, nachdem die USA das im April verhängte Verkaufsverbot für den H20-Chip nach China wieder aufgehoben haben. Nvidia hatte diesen Chip eigens für den chinesischen Markt entwickelt, nachdem die amerikanische Regierung Ende 2023 Ausfuhrbeschränkungen für moderne KI-Chips verhängt hatte. Der Chip ist im Vergleich zu im Westen erhältlichen Modellen leistungsreduziert. Damit soll verhindert werden, dass der Konkurrent im Wettrennen um die beste künstliche Intelligenz weiter aufholt.

Nach Washingtons Kehrtwende besuchte Jensen Huang, Geschäftsführer von Nvidia, Peking, um sich mit Beamten und Kunden zu treffen. Er betonte das Engagement seines Unternehmens für den chinesischen Markt. Nvidia reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Chinas Schritt folgte auf Medienberichte, wonach der US-Kongressabgeordnete Bill Foster einen Gesetzentwurf einbringen wollte, der Nvidia dazu verpflichten würde, Standortverfolgung in seine Hardware zu integrieren, um den Schmuggel nach China zu bekämpfen.

Peking hat informelle Leitlinien für große chinesische Technologiekonzerne herausgegeben, um den Kauf von inländischen KI-Chips zu steigern, die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern und die Entwicklung eines konkurrierenden inländischen Chip-Ökosystems zu unterstützen. Der chinesische Technologieriese Huawei und kleinere Konzerne wie Biren und Cambricon haben von dieser Initiative zur Lokalisierung der Chip-Lieferketten profitiert.

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