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"Sehr enttäuscht von Putin" – Trump will 50-Tages-Frist kürzen

Bei einem Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer sagte US-Präsident Donald Trump, dass er von Putin sehr enttäuscht sei. Er wolle die 50-Tage diplomatischer "Schonfrist" kürzen, die er ihm für den Abschluss einer Einigung im Ukraine-Konflikt gesetzt habe.
"Sehr enttäuscht von Putin" – Trump will 50-Tages-Frist kürzenQuelle: Legion-media.ru © Will Oliver

US-Präsident Donald Trump hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine seiner vielen Fristen gesetzt. Er werde deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner erheben, wenn Russland nicht innerhalb von 50 Tagen einem Waffenstillstand zustimme, erklärte Trump am 14. Juli. Zwei Wochen danach teilte er bei einem Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer mit, er werde die Frist kürzen. Er sagte:

"Ich bin von Präsident Putin enttäuscht, sehr enttäuscht von ihm. Also müssen wir uns umsehen, und ich werde die 50 Tage, die ich ihm gegeben habe, auf eine geringere Zahl reduzieren, weil ich glaube, dass ich bereits weiß, was die Antwort sein wird."

Es ergebe keinen Sinn zu warten, fügte er hinzu. "Es waren 50 Tage, jetzt werden es zehn bis zwölf Tage sein. Ich wollte großzügig sein, aber wir sehen einfach keinen Fortschritt", so Trump. 

Bislang hat der US-Präsident von härteren Maßnahmen gegen Russland Abstand genommen. Außen- und innenpolitisch setzt man ihn aber zunehmend unter Druck. Trump hatte Russland vor zwei Wochen mit Zöllen in Höhe von rund 100 Prozent gedroht, sollte es vor Ablauf der genannten Frist keinen Deal für eine Waffenruhe oder eine Friedensvereinbarung geben.

Den Schritt hatte der Republikaner bei einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus angekündigt, bei dem beide die Waffenlieferungen für die Ukraine bestätigt hatten. Er sprach von "Sekundärzöllen", also von Zöllen gegen Russlands Handelspartner. 

Gleichzeitig plante eine Gruppe der Kongressabgeordneten 500 Prozent Strafzölle gegen China, Indien & Co. im Rahmen des sogenannten "Sanctioning Russia Act of 2025". Der Republikaner Lindsey Graham zeigte sich zuversichtlich, dass Trump den Plan unterstützen würde. 

Moskau zeigte sich allerdings unbeeindruckt von Trumps Ankündigungen und setzte die Angriffe auf ukrainische Militärinfrastruktur im Landesinneren in den darauffolgenden Tagen unvermindert fort. Zudem kritisierte der Kreml die angekündigten Waffenlieferungen und die angedrohten Sanktionen und wies sie als schädlich für die Friedensbemühungen zurück.

Im Westen gehen viele Experten davon aus, dass Sekundärzölle die russische Wirtschaft hart treffen könnten. In Russland bewertet man die Maßnahme als aussichtslos. Die wichtigsten Handelspartner Russlands, allen voran China und Indien, ließen keine Anzeichen erkennen, dass sie sich dem Druck der USA beugen würden. 

Im Gegenteil, China stärkte Russland diplomatisch ausgerechnet Mitte Juli den Rücken, als die Welt auf Trumps "Ankündigung“ zur Zukunft der Friedensverhandlungen wartete. Am 13. Juli traf sich der russische Außenminister Sergei Lawrow in Peking mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi. In September wird voraussichtlich auch der russische Präsident Wladimir Putin in die chinesische Hauptstadt kommen, um an den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkrieges teilzunehmen.

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