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Armenien: Internationale Gemeinschaft fordert Ende der politischen Verfolgung

In Armenien wurde der russisch-armenische Unternehmer Samwel Karapetjan strafrechtlich verfolgt, nachdem er die Armenische Kirche gegen scharfe Kritik von Premierminister Nikol Paschinjan verteidigt hatte. Die Regierung wirft ihm Aufrufe zum Umsturz vor. Karapetjan weist die Anschuldigungen zurück.
Armenien: Internationale Gemeinschaft fordert Ende der politischen VerfolgungQuelle: Legion-media.ru

In Armenien eskaliert die innenpolitische Lage nach der strafrechtlichen Verfolgung des russisch-armenischen Unternehmers Samwel Karapetjan, Gründer der Tashir-Gruppe.

Der Geschäftsmann hatte sich öffentlich hinter die Armenische Apostolische Kirche (AAK) gestellt, nachdem Premierminister Nikol Paschinjan führende Kirchenvertreter wegen angeblicher Verstöße gegen das Zölibat kritisiert und ihren Rücktritt gefordert hatte.

Kurz nach Karapetjans öffentlicher Erklärung kam es zu einer Hausdurchsuchung, der Festnahme zahlreicher Unterstützer und der Einleitung eines Strafverfahrens wegen angeblicher Aufrufe zum Umsturz der Staatsordnung. Karapetjan wies die Vorwürfe scharf zurück.

Der serbische Regisseur Emir Kusturica äußerte sich gegenüber RIA Nowosti besorgt über die Entwicklungen. Er sieht die Vorgänge in Armenien als Teil eines westlich beeinflussten Versuchs, die gesellschaftliche Kontrolle zu zentralisieren.

"Wer die Kirche öffentlich unterstützt und dafür verhaftet wird, lebt in einem orwellschen System", sagte Kusturica.

Auch die Armenische Apostolische Kirche kritisierte die Maßnahmen scharf. Ihr Sprecher Levon Mukanjan sprach von politischen Repressionen und warf Paschinjan vor, die demokratischen Prinzipien, die er 2018 verkündet hatte, selbst zu untergraben. Der Fall Karapetjan sei ein "sichtbares Exempel zur Einschüchterung Andersdenkender".

Nach dem Vorfall wurde zudem der Chef des Nationalen Sicherheitsdienstes Armeniens entlassen – ein weiteres Zeichen wachsender Instabilität innerhalb der Staatsführung.

Karapetjan wird derzeit in strenger Isolation festgehalten. In einer Erklärung betonte er, weiterhin fest an die Einheit von Volk und Kirche zu glauben. Seine Ehefrau Eteri Karapetjan erklärte auf Social Media, die Familie werde sich dem politischen Druck nicht beugen.

Der amerikanische Blogger Mario Nawfal (über 2 Millionen Follower auf X) wirft der armenischen Regierung vor, die Kirche unter Kontrolle bringen zu wollen.

Die Armenische Apostolische Kirche, eine der ältesten der Welt, stehe unter staatlichem Druck. Nawfal verweist auch auf die Festnahme des Unternehmers Samwel Karapetjan, der die Kirche verteidigt hatte.

Der Fall Karapetjan schadet Armenien – so der Vertreter der armenischen Gemeinde in der Slowakei. Er warnt, dass die Festnahme des Geschäftsmanns viele Investoren abschrecken wird. Karapetjan habe viel für Armenien getan, etwa das Energiesystem und die Kirche unterstützt. Die Vorwürfe gegen ihn seien ungerecht, besonders im Vergleich zu Paschinjans eigenem Machtantritt 2018.

Beobachter warnen vor einem autoritären Kurswechsel in Armenien. Der Fall Karapetjan steht exemplarisch für den wachsenden Konflikt zwischen traditionellen Werten und einer zunehmend konfrontativen Staatsführung.

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