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Absturz in Indien: Bringt es neue Probleme für Boeing?

Die Untersuchungen zum Flugzeugabsturz in Indien, dem seit zehn Jahren schwersten, haben kaum begonnen, da gibt es bereits Meldungen, die womöglich Folgen für Hersteller Boeing haben - Anzeichen, dass beide Turbinen ausgefallen sein könnten.
Absturz in Indien: Bringt es neue Probleme für Boeing?Quelle: www.globallookpress.com © UNI

Der Flugzeugabsturz im indischen Ahmedabad am 12. Juni, der 242 Flugzeuginsassen und 39 Bewohner eines Klinik-Wohnheims das Leben kostete (ein Passagier überlebte), könnte neue Probleme für den bereits in den vergangenen Jahren gebeutelten Flugzeughersteller Boeing bedeuten.

Das Flugzeug der Air India war kurz nach dem Start in das Wohnheim gekracht. Die technischen Untersuchungen zur Unglücksursache laufen noch – in der Regel wird ein erster vorläufiger Bericht der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) nach 30 Tagen erwartet – aber das Wall Street Journal veröffentlichte unter Berufung auf Beteiligte der Untersuchung erste Ergebnisse.

Die Maschine, die von Ahmedabad nach London-Gatwick fliegen sollte, startete um 13:39 Ortszeit; unmittelbar nach dem Start erfolgte ein Notruf, woraufhin das Flugzeug Höhe verlor und zuletzt abstürzte und in Flammen aufging. Einen Absturz nur 30 Sekunden nach dem Start nannte Kishore Chinta, ehemaliger Ermittler der indischen Behörde, die Luftfahrtunfälle untersucht, "den seltensten von den seltenen" Unfällen und erklärte gegenüber der BBC"meines Wissens ist nichts dergleichen je passiert".

Ein erster Fund, so das WSJ, habe nun einen womöglich entscheidenden Hinweis gegeben – im Flugzeug war die Notstromerzeugung aktiviert. Normalerweise erhält die Elektronik eines Flugzeugs ihren Strom von den Triebwerken; das Ram Air Turbine (RAT) genannte Notfallsystem erzeugt Strom mithilfe eines kleinen Propellers unter dem Flugzeugrumpf. Damit soll dafür gesorgt werden, dass die Maschine noch steuerbar bleibt, selbst wenn beide Triebwerke gleichzeitig ausfallen. Allerdings liefert das RAT zwar Strom, aber eben keinen Schub.

Das RAT kann jedoch auch von den Piloten händisch aktiviert werden, wenn sie nur annehmen, dass die Turbinen nicht arbeiten. Nach Angaben von Fachleuten lässt sich jedoch anhand der Trümmer der Turbinen erkennen, ob sie in Betrieb waren oder nicht, weil die Teile, insbesondere der Turbofan, unterschiedlich zerbrechen, ob sie in schneller Rotation sind oder nicht. Es wird sich also bestätigen lassen, ob tatsächlich beide Triebwerke ausgefallen sind, was für sich genommen schon ein seltenes Ereignis ist.

Weltweit sind seit 2011 mehr als 1.100 Boeing 787 im Einsatz, und ein schwerwiegendes technisches Versagen würde zumindest eine gründliche Kontrolle all dieser Maschinen erforderlich machen und den Ruf von Boeing, der zuletzt sehr gelitten hatte, weiter beschädigen. In Indien wurden 24 der 33 von Air India betriebenen 787 bereits einer Überprüfung unterzogen, bei der keine größeren Sicherheitsprobleme festgestellt worden sein sollen.

Bis zu einem endgültigen Bericht über die Absturzursache wird jedoch noch einige Zeit vergehen – er sollte nach spätestens 12 Monaten vorgelegt werden. Der Kurs der Boeing-Aktien hatte jedenfalls nach dem Unglück bereits deutlich nachgegeben.

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