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Jeffrey Sachs warnt: Die Europäische Union könnte auseinanderbrechen

In den EU-Ländern sind immer mehr Menschen mit der Politik der Spitzenpolitiker unzufrieden, meint der renommierte US-Ökonom Jeffrey Sachs in einem Interview. Die Gemeinschaft sollte modernisiert und gestärkt werden, doch stattdessen könnte sie schlichtweg zerfallen.
Jeffrey Sachs warnt: Die Europäische Union könnte auseinanderbrechenQuelle: Gettyimages.ru © Leon Neal

Professor Jeffrey Sachs, einer der bekanntesten US-amerikanischen Ökonomen, hat der russischen Nachrichtenagentur TASS ein Interview gegeben. In dem Gespräch vom Dienstag legte der Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University in New York seine Vision für die Zukunft der Europäischen Union dar.

Auf die Frage, ob der Zusammenbruch der EU heute wahrscheinlich sei, antwortete Sachs, dass ein solches Szenario möglich sei, denn die Gemeinschaft bleibe nach wie vor ein ziemlich fragiles Gebilde.

In diesem Zusammenhang wird der US-Ökonom von der TASS mit den Worten zitiert:

"Ich glaube, dass Europa modernisiert und gestärkt werden muss – ein starkes Europa würde sowohl Europa selbst als auch der ganzen Welt nützen. Es ist jedoch möglich, dass die EU stattdessen einfach auseinanderfällt."

Ferner sprach Sachs von der wachsenden öffentlichen Unzufriedenheit mit dem Ukraine-Krieg und den europäischen Staats- und Regierungschefs. Politiker wie der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron seien in den eigenen Ländern verhasst, meinte der US-Experte. Die Anzahl der Menschen, die ihre Politik guthießen, sei deutlich geringer als die Zahl der Bürger, die damit unzufrieden seien.

Sachs sagte wörtlich:

"Und viele sind äußerst unzufrieden mit der Brüsseler Bürokratie. Ich persönlich bin das auch."

In Brüssel werde laut Jeffrey Sachs derzeit die Möglichkeit diskutiert, Ungarn das Vetorecht zu entziehen – aus dem Grund, dass Budapest die Wahrheit über die Ukraine-Krise ausspreche:

"Der Krieg in der Ukraine muss beendet werden, und die EU muss aufhören, zum Krieg anzustiften."

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat in einer Erklärung vom Montag verkündet, das Land müsse "auf der Seite des Friedens bleiben, auch wenn die Streitigkeiten mit Brüssel größer werden."

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