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Duma-Abgeordneter: Iskander fliegt schneller nach Berlin als Taurus nach Russland

Das russische Militär ist fähig, jede Bedrohung für die Sicherheit des Landes zu neutralisieren, erklärt der Parlamentsabgeordnete Leonid Iwlew. Er äußert Zweifel daran, dass westliche Langstreckenraketen, sollte Kiew diese erhalten, Ziele in Russland erreichen könnten.
Duma-Abgeordneter: Iskander fliegt schneller nach Berlin als Taurus nach RusslandQuelle: Sputnik © KIRILL NORTON

Am Montag hat der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bekannt gegeben, dass das Vereinigte Königreich, Frankreich, die USA und Deutschland die Reichweitenbeschränkungen für Waffenlieferungen an die Ukraine aufgehoben haben. Der russische Parlamentsabgeordnete für die Republik Krim, Generalmajor a.D. Leonid Iwlew, reagiert darauf in einem Interview. 

Merz verliere aus dem Gedächtnis, dass Russland über Fähigkeiten verfügt, jegliche Aggression und Bedrohung für seine Sicherheit zu neutralisieren, erklärt Iwlew im Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag.

Mit Blick auf mögliche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern aus deutscher Produktion an Kiew führt der Politiker aus:

"Merz weiß offenbar nicht, dass beispielsweise die Iskander viel schneller aus dem Kaliningrader Verteidigungsgebiet nach Berlin fliegen wird."

Bei der Iskander handelt es sich um das russische operativ-taktische Raketensystem Iskander-M. 

Das Kaliningrader Verteidigungsgebiet (seit dem 27. Juli 1998 das Sondergebiet Kaliningrad) umfasst als operativ-taktischer Verband der russischen Streitkräfte die Marine, Luftstreitkräfte, Flugabwehr und Bodentruppen mit der Aufgabe, das Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation zu verteidigen und ihre Interessen im südlichen Baltikum zu schützen. Das gesamte Verteidigungsgebiet ist dem Kommando der Baltischen Flotte unterstellt.

Der Duma-Abgeordnete äußert außerdem Zweifel daran, dass westliche Raketen ihre Ziele in Russland erreichen könnten. Es gebe keine Garantie dafür, dass die Flugkörper beim Anflug nicht abgeschossen würden.

Sollte Kiew tatsächlich westliche Langstreckenraketen erhalten und diese gegen Objekte in Russland einsetzen, könne sich dadurch die Lage in der Ukraine selbst verschlechtern. Iwlew fügt hinzu:

"Diese Situation wird das Schicksal des Kiewer Regimes bis zur Hoffnungslosigkeit verschärfen, sodass keine weiteren Verhandlungen mehr nötig sind, sondern ausschließlich eine Kapitulation."

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber der russischen Zeitung Life am Montag, dies sei "eine ziemlich gefährliche Entscheidung". Wenn der Westen tatsächlich den Entschluss getroffen habe, Einschränkungen bei der Reichweite der an Kiew gelieferten Waffen aufzuheben, dann stehe das im absoluten Widerspruch zu den Bestrebungen Moskaus, die Ukraine-Krise auf politischem Weg beizulegen, so Peskow. 

Mehr zum Thema – Kreml reagiert auf Aufhebung der Reichweitenbeschränkung westlicher Waffensysteme

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