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Putin befiehlt einseitige Waffenpause über Ostern – Gefangenenaustausch fand statt

Russland hat einseitig einen Waffenstillstand über Ostern ausgerufen, der um 18.00 Uhr Moskauer Zeit (17.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten ist. Kiew ist dem Beispiel bislang nicht gefolgt.
Putin befiehlt einseitige Waffenpause über Ostern – Gefangenenaustausch fand stattQuelle: RT © Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, Screenshot aus Video

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Samstag der russischen Armee eine einseitige Einstellung aller Kampfhandlungen gegen die Ukraine vorerst für die Dauer von 30 Stunden befohlen. Die Waffenruhe soll von Samstag 18 Uhr Ortszeit bis 24 Uhr in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag gelten, so der Präsident in einer im russischen Fernsehen veröffentlichten Ansprache an den Generalstabschef Armeegeneral Waleri Gerassimow.

Der Schritt erfolge aus humanitären Erwägungen, so das russische Staatsoberhaupt. Putin verband die Ankündigung mit Ostergrüßen an alle Landsleute und Gläubige weltweit, die Ostern feiern.

Der Präsident wies Gerassimow zugleich an, die Situation aufmerksam zu beobachten und jederzeit in der Lage zu sein, angemessen zu antworten, falls die Waffenruhe durch die Kiewer Truppen gebrochen wird.

Putin äußerte die Hoffnung, dass die ukrainische Seite dem Beispiel folgen werde. Man werde nun sehen, wie ernst Kiew es mit seinen Absichten meine, eine Feuerpause zu erreichen, ergänzte der Präsident.

Das Verteidigungsministerium hat inzwischen eine Pressemitteilung dazu veröffentlicht. Diese lautet wie folgt:

"Gemäß dem Beschluss des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Russischen Föderation hat der Befehlshaber der Gemeinsamen Truppengruppierung, Armeegeneral Waleri Gerassimow, am Vorabend des orthodoxen Osterfestes (Heilige Auferstehung Christi) allen Gruppenkommandeuren in der besonderen militärischen Operationszone die Anweisung erteilt, das Feuer einzustellen und die Feindseligkeiten von 18 Uhr Moskauer Zeit am 19. April bis null Uhr am 21. April einzustellen.

Die Feuerpause wird aus humanitären Gründen verhängt und von der Gemeinsamen Truppengruppierung Russlands eingehalten, sofern sie vom Kiewer Regime im Gegenzug eingehalten wird."

Gerassimow hatte dem Präsidenten zuvor Bericht über den Fortgang der Befreiung der ukrainisch besetzten russischen Gebiete erstattet. Demnach befindet sich die Gruppe Nord der russischen Streitkräfte in der Region Kursk in der Offensive. Der größte Teil der bisher besetzten Landstriche in dieser Region wurde inzwischen befreit. Es handelt sich dabei um 1.260 Quadratkilometer, 99,5 Prozent des von den ukrainischen Streitkräften maximal besetzten Gebiets.

Es gebe noch zwei Enklaven, in denen gekämpft wird, nämlich Territorien um die Siedlungen Oleschnja und Gornal, so Gerassimow.

Versuche der ukrainischen Streitkräfte, in die Region Belgorod einzudringen, wurden isoliert, die ukrainischen Kämpfer dort werden bekämpft. 

Alle sechs russischen Truppengruppen rücken an elf Frontabschnitten vor, so der Generalstabschef.

Ebenfalls am Samstag hat ein Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine stattgefunden. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt gab, sind 246 russische Soldaten aus ukrainischer Gefangenschaft zurückgekehrt, der Ukraine wurde dieselbe Anzahl von Soldaten übergeben, die sich in russischer Kriegsgefangenschaft befunden hatten. Vermittelt haben den Gefangenenaustausch die Vereinigten Arabischen Emirate.

Als Geste des guten Willens hat Russland der Ukraine über die vereinbarte Zahl hinaus 31 verwundete Ukrainer im Austausch gegen 15 verwundete russische Soldaten übergeben, so das Verteidigungsministerium.

Mit Stand 18 Uhr Moskauer Zeit, die aktuell mit der Ortszeit in Kiew identisch ist, hat Selenskij keinen Befehl an die eigenen Truppen zur Einstellung der Feindseligkeiten öffentlich gemacht.

Um 18.46 Uhr Kiewer und Moskauer Zeit kam schließlich die offizielle Reaktion aus Kiew, die einer Ablehnung des Oster-Friedens gleichkommt. Der ukrainische Außenminister Andrei Sibiga postete auf X den nachfolgend auszugsweise zitierten Text: 

"Die Position der Ukraine ist nach wie vor klar und konsequent: Bereits am 11. März stimmten wir in Dschidda dem Vorschlag der USA zu, einen vollständigen Waffenstillstand für 30 Tage zu schließen. (...) Putin hat nun Erklärungen über seine angebliche Bereitschaft zu einem Waffenstillstand abgegeben. 30 Stunden statt 30 Tage. (...)  Russland kann jederzeit dem Vorschlag für eine vollständige und bedingungslose 30-tägige Waffenruhe zustimmen, der seit März auf dem Tisch liegt."

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