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Trump schaltet sich in Handelsgespräche ein: Delegation aus Japan reist ohne Abkommen ab

Japans Chefunterhändler für Handelsfragen wird Washington ohne sofortige Einigung verlassen, nachdem er sich mit US-Präsident Donald Trump getroffen hat, um über die Aufhebung der harten US-Zölle zu verhandeln. Trump schaltete sich am Mittwoch direkt in die Handelsgespräche mit japanischen Beamten ein.
Trump schaltet sich in Handelsgespräche ein: Delegation aus Japan reist ohne Abkommen abQuelle: AP © Franck Robichon

US-Präsident Donald Trump schaltete sich am Mittwoch direkt in die Handelsgespräche mit japanischen Beamten ein – ein Zeichen dafür, dass für die USA viel auf dem Spiel steht, nachdem ihre Zölle die Wirtschaft erschüttert haben und die Regierung der Öffentlichkeit versichern musste, man werde schnell zu einer Einigung kommen.

Der republikanische Präsident nahm an dem Treffen zusammen mit Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick teil, zwei hochrangigen Wirtschaftsberatern, die eine zentrale Rolle in seiner Handels- und Zollpolitik spielen.

"Hoffentlich kann etwas ausgearbeitet werden, das gut (GROSS!) für Japan und die USA ist!", schrieb Trump in einem Social-Media-Post im Vorfeld des Treffens.

Danach postete er: "Eine große Ehre, gerade mit der japanischen Delegation zum Thema Handel zusammengekommen zu sein. Big Progress!"

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba sagte am Donnerstag vor Reportern in Tokio, sein Chefunterhändler für Handelsfragen, Ryosei Akazawa, habe ihm aus Washington berichtet, die Gespräche seien "sehr offen und konstruktiv" gewesen.

Allerdings liefen Gespräche nicht so erfolgreich. Japans Chefunterhändler für Handelsfragen wird Washington ohne eine sofortige Einigung verlassen, nachdem er sich mit Trump getroffen hat, um über die Abschaffung der strengen US-Zölle zu verhandeln, berichtete die Financial Times.

Akazawa sagte Reportern nach den Gesprächen, dass beide Seiten vereinbart hätten, noch in diesem Monat ein zweites Treffen abzuhalten und eine schnelle Lösung anzustreben. Er bezeichnete die Zölle als "äußerst bedauerlich" und forderte das Weiße Haus auf, eine Einigung anzustreben, die beide Volkswirtschaften stärken würde.

Trumps Entscheidung, sich direkt in die Verhandlungen einzuschalten, deutet darauf hin, dass er eine ganze Reihe von Handelsabkommen schnell zum Abschluss bringen möchte, während China seine eigenen Abkommen anstrebt. Es ist ein offener Test für Trumps Ruf als Verhandlungsführer, da Länder auf der ganzen Welt versuchen, den potenziellen Schaden zu begrenzen, der durch seine Importsteuern ausgelöst wird.

Die umfassenden Zölle, die Trump am 2. April ankündigte, lösten Panik auf den Finanzmärkten aus und schürten Rezessionsängste. Der US-Präsident veranlasste daraufhin eine teilweise 90-tägige Aussetzung der Einfuhrzölle und eine Erhöhung der bereits hohen Zölle gegen China auf bis zu 145 Prozent.

Der US-Wirtschaftsrivale China versucht derweil, aus der Aufregung um Trumps Ankündigungen Kapital zu schlagen. Staatschef Xi Jinping reist durch südostasiatische Länder und wirbt für sein Land als verlässlichen Handelspartner.

Japan gehört zu den ersten Ländern, die offene Verhandlungen mit den USA aufgenommen haben. Laut Trump und anderen Regierungsvertretern klingeln die Telefone Dutzender Länder, die mit einem Präsidenten, der sich selbst als Meisterverhandler sieht, ein Abkommen schließen wollen, um Zölle zu vermeiden, wenn die 90-tägige Handelspause endet. Israel und Vietnam haben angeboten, ihre Zölle auf null zu setzen, aber Trump hat sich nicht dazu geäußert, ob dies ausreichen würde.

Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte am Mittwoch, dass Trumps Zollpolitik der US-Wirtschaft schaden würde. Dies ist eine direkte Warnung an das Weiße Haus, das versucht, die Importzölle als langfristig positiv für das Land zu verkaufen.

Mehr zum Thema – Washington droht Peking mit Zöllen in Höhe von 245 Prozent

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