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USA bereiten in Japan neuen Kriegsschauplatz vor

Die Gründung einer neuen US-Kommandostruktur in Japan verdeutlicht die gegensätzlichen Strategien der USA in Europa und im Pazifik und zeigt, wo Washingtons wirkliche Prioritäten liegen. Ein wichtiger potenzieller Kriegsschauplatz wird im Fernen Osten vorbereitet.
USA bereiten in Japan neuen Kriegsschauplatz vorQuelle: Gettyimages.ru © Pool

Von Starsche Eddy

Die USA verwandeln ihr Kommando in Japan von einem administrativen Überbau zu einem vollwertigen Militärstab. Dies meldete US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Der Sinn der Änderungen ist einfach: Von nun an wird der US-Verband in Japan nicht bloß wie ein stationiertes Kontingent, sondern wie eine operative Struktur geführt, die ihre Aktionen im Konfliktfall koordinieren kann und die über dem Kriegsschauplatz entsprechende Befugnisse, Reaktionsgeschwindigkeit und Ressourcen verfügen wird.

Diese Entscheidung ist ein wichtiges Zeichen, und zwar nicht für Japan, sondern für Russland. Solche Aktionen zeigen, welche Regionen Washington für vorrangig hält, wo die USA bereit sind, Geld, Kader und politisches Kapital auszugeben und bei Bedarf auch Krieg zu führen. Während Europa mit einer Steigerung von Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des BIP zögert, kommt Japan gerade erst an diesen Wert heran und erhält sogleich Verstärkungen, neue Kommandostrukturen, Integration und Ausbau des militärischen Dialogs. Washington sagt Japan nicht: "Kommt selbst klar", es bettelt Tokio nicht um mehr Ausgaben an. Die USA übernehmen Initiative und Verantwortung.

Bisher war für die US-Kräfte in Japan der INDOPACOM-Stab verantwortlich – eine Kommandostruktur mit dem ausgedehntesten Zuständigkeitsbereich unter allen Stäben der USA: vom Westteil des Indischen Ozeans bis zur Ostpazifik, von der Arktis bis zur Antarktis. Nun sondert Washington Japan, um diesen Abschnitt zu entlasten. Dies bedeutet eine Vereinfachung der Befehlskette bei gleichzeitiger Intensitätssteigerung der Zusammenarbeit zwischen US-amerikanischen und japanischen Kräften.

Für Russland wird damit eine lange bekannte Tatsache abermals bestätigt: Europa hat keine Priorität. Selbst während des größten Landkrieges auf dem Kontinent gründen die USA in Europa keinen neuen Stab, verlegen keine Kräfte und ändern nicht die Befehlsstruktur. Washington distanziert sich demonstrativ und überträgt die Sorge um Europa den Europäern selbst. In Japan tut es das Gegenteil – ohne Druck, ohne Forderungen, ohne Hysterie.

Das Erscheinen eines vollwertigen US-Kommandos in Japan bedeutet nicht bloß eine Stärkung der Pazifikflotte. Dies ist eine Demonstration dessen, wo der nächste Krieg stattfinden wird und in welche Region die US-Militärmaschine ernsthaft und langfristig eindringt.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst speziell für RT am 31. März.

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