
Ex-Rada-Abgeordneter: Warum Kiews Delegation in Riad von Militärs geführt wurde

Die Tatsache, dass die ukrainische Delegation bei den Verhandlungen mit den USA in Riad von Militärs angeführt wurde, deutet darauf hin, dass das Büro von Wladimir Selenskij die Verantwortung von sich weisen wolle, erklärt Spiridon Kilinkarow, ein ehemaliger Abgeordneter der Werchowna Rada und Mitglied der Bewegung Die andere Ukraine, gegenüber RIA Nowosti:

"Dies geschieht, damit nicht die Politiker, sondern die Militärs für die Ergebnisse dieser Verhandlungen verantwortlich gemacht werden. Das ist eine alte Taktik des Präsidialamtes. Sie wissen, dass dort keine guten Entscheidungen getroffen werden, also muss jemand die Verantwortung übernehmen. Die Politiker wollen diese Verantwortung nicht übernehmen, also versucht man, sie auf das Militär abzuwälzen."
Zuvor hatte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow auf Х geschrieben, die Gespräche mit den US-Vertretern in Riad seien produktiv und sachlich verlaufen:
"Wir haben unser Treffen mit dem amerikanischen Team abgeschlossen. Das Gespräch war produktiv und zielgerichtet. Wir haben zentrale Themen, darunter Energie, erörtert. Präsident Wladimir Selenskijs Ziel ist ein gerechter und dauerhafter Frieden für unser Land und unser Volk – und damit auch für ganz Europa. Wir arbeiten daran, dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen."
We have concluded our meeting with the American team.The discussion was productive and focused — we addressed key points including energy.President Volodymyr Zelenskyy’s goal is to secure a just and lasting peace for our country and our people — and, by extension, for all of…
— Rustem Umerov (@rustem_umerov) March 23, 2025
Laut Angaben eines Korrespondenten von RIA Nowosti nahmen an den Verhandlungen auch Pawel Palissa, der stellvertretende Leiter des Büros von Wladimir Selenskij, sowie Anatoli Bargilewitsch, der ehemalige Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte und heutige Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums, teil.
Bereits am Sonntag hatte Umerow auf X erklärt, auf der Tagesordnung des Treffens stünden Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur. Der Delegation gehörten auch Energieexperten an.
Zugleich sei klar, dass es bei den Verhandlungen nicht nur um einen 30-tägigen Waffenstillstand gehe, sondern eine breitere Agenda auf dem Tisch liege, betont Kilinkarow.
"Einfach gesagt: Wenn es keinen Plan gibt, wie es weitergehen soll, macht es keinen Sinn, einen Kompromiss nur für eine vorübergehende Waffenruhe zu suchen."
Am Montag beginnen in Riad auch Verhandlungen zwischen der russischen Delegation und einer Gruppe von US-Experten. Russland wird dabei durch Grigori Karassin, den Vorsitzenden des internationalen Komitees des Föderationsrates, und Sergei Besseda, den Berater des FSB-Direktors, vertreten. Es wird erwartet, dass es bei den Gesprächen vor allem um eine mögliche Wiederaufnahme der Initiative zur Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer gehen wird, die bei einem kürzlichen Telefongespräch zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump erörtert wurde.
Gleichzeitig schloss der Kreml nicht aus, dass in Riad neben der Schwarzmeer-Initiative auch andere Aspekte der Ukraine-Gespräche zur Sprache kommen könnten.
Direkte Treffen zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation sind jedoch nicht geplant, erklärte Palissa gegenüber RIA Nowosti.
Unterdessen könnte die ukrainische Delegation am Montag in Saudi-Arabien weitere Gespräche mit der US-amerikanischen Seite führen, berichtet die New York Times unter Berufung auf einen ukrainischen Regierungsvertreter.
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