
Telefonat von Putin und Trump – Putin befiehlt Einstellung von Angriffen auf ukrainische Stromnetze

Wie seit Tagen erwartet, haben der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am Dienstag miteinander telefoniert. Unterschiedlichen Darstellungen zufolge dauerte das gegen 19:30 Uhr Moskauer Zeit beendete Gespräch zwischen 90 Minuten und 2,5 Stunden. Offizielle Mitteilungen über die Inhalte des Telefonats und etwaige Ergebnisse werden alsbald erwartet.
Der Kreml hat um 20:15 Uhr Moskauer Zeit eine Erklärung zum geführten Telefonat veröffentlicht. Darin heißt es, dass beide Staatschefs einen "ausführlichen und offenen Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine" geführt haben. Wladimir Putin dankte Donald Trump für seine Bemühungen um das hehre Ziel, die Feindseligkeiten und vor allem die menschlichen Verluste zu beenden.
Der russische Präsident bekräftigte sein grundsätzliches Engagement für eine friedliche Lösung des Konflikts und erklärte, dass er bereit sei, gemeinsam mit seinen amerikanischen Partnern an einer "gründlichen Prüfung möglicher Wege für eine umfassende, nachhaltige und langfristige Lösung" zu arbeiten. Dies "unter Berücksichtigung der unbedingten Notwendigkeit, die Ursachen der Krise zu beseitigen und die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands einzubeziehen".

Im Zusammenhang mit der Initiative des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zur Einführung eines 30-tägigen Waffenstillstands hat die russische Seite eine Reihe wesentlicher Punkte zur wirksamen Kontrolle eines möglichen Waffenstillstands entlang der gesamten Kontaktlinie, zur Notwendigkeit eines Stopps der Zwangsmobilisierung in der Ukraine und zur Wiederaufrüstung der ukrainischen Streitkräfte dargelegt. Es wurde auch auf die ernsten Risiken hingewiesen, die mit dem mangelnden Engagement des Kiewer Regimes verbunden sind, das die getroffenen Vereinbarungen bereits wiederholt sabotiert und verletzt hat. Ebenso wurden die barbarischen terroristischen Verbrechen ukrainischer Kämpfer gegen die Zivilbevölkerung in der Region Kursk thematisiert.
Die Staats- und Regierungschefs bekräftigten ihre Absicht, die Bemühungen um eine Lösung für die Ukraine in einem bilateralen Rahmen fortzusetzen und dabei auch die oben genannten Vorschläge des US-Präsidenten zu beachten. Zu diesem Zweck werden russische und amerikanische Expertengruppen eingesetzt.
Während des Gesprächs unterbreitete Donald Trump den Vorschlag, dass die Konfliktparteien 30 Tage lang auf Angriffe auf Energieinfrastruktureinrichtungen verzichten sollten. Wladimir Putin reagierte positiv auf diese Initiative und erteilte dem russischen Militär umgehend einen entsprechenden Befehl.
Am 19. März sollen zwischen Russland und der Ukraine zudem Gefangene ausgetauscht werden, und zwar von jeder Seite 175 Personen. Zusätzlich wird Russland 23 schwer verwundete ukrainische Soldaten, die in russischen medizinischen Einrichtungen behandelt werden, als Geste des guten Willens einseitig der Ukraine übergeben.
Gesprochen wurde in dem Telefonat auch über andere Themen, darunter die Lage im Nahen Osten und in der Region des Roten Meeres. Es sollen gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, um die Lage in den Krisengebieten zu stabilisieren und eine Zusammenarbeit bei der Nichtverbreitung von Kernwaffen und der globalen Sicherheit aufzubauen. Dies wiederum soll dazu beitragen, die allgemeine Atmosphäre der russisch-amerikanischen Beziehungen zu verbessern.
Es wurde eine Reihe von Ideen erörtert, die in Richtung einer für beide Seiten vorteilhaften zukünftigen Zusammenarbeit in der Wirtschaft und im Energiesektor gehen. Trump unterstützte Putins Vorschlag, in den USA und Russland Eishockeyspiele zwischen russischen und amerikanischen Spielern zu organisieren, die in der NHL und der KHL spielen.
In der wesentlich knapper gehaltenen Erklärung des Weißen Hauses wird betont, dass beide Staatsoberhäupter sich in dem Bestreben, den Krieg mit einem dauerhaften Frieden zu beenden, einig sind, ebenso wie bei der Notwendigkeit, die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und den USA zu verbessern. Die Einigung auf einen "Waffenstillstand, die Energieinfrastruktur betreffend" wird bestätigt, ebenso wie die umgehende Aufnahme von Verhandlungen zu anderen Aspekten.
Über die Krise im Nahen Osten habe man, so die US-Darstellung, "generell" gesprochen. Man sei sich darin einig, dass Iran nicht in der Lage sein sollte, Israel zu zerstören.
US-Präsident Trump postete nach dem Telefonat seine Darstellung des Besprochenen im sozialen Netzwerk Truth Social. Er bezeichnete das Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten als ein "sehr gutes und produktives Gespräch". Man habe sich "auf einen sofortigen Waffenstillstand für alle Energie- und Infrastrukturobjekte" geeinigt, mit der Zusage, dass Russland und die USA "schnell auf einen vollständigen Waffenstillstand und letztendlich auf ein ENDE dieses schrecklichen Krieges zwischen Russland und der Ukraine hinarbeiten" werden.

Der Post schließt mit Ausführungen allgemeiner Art:
"Dieser Krieg hätte nie begonnen, wenn ich Präsident wäre! Es wurden viele Elemente eines Friedensvertrags erörtert, einschließlich der Tatsache, dass Tausende von Soldaten getötet werden und sowohl Präsident Putin als auch Präsident Selenskij ein Ende des Krieges wünschen. Dieser Prozess ist nun in vollem Gange, und wir werden ihn hoffentlich zum Wohle der Menschheit zu Ende führen!"
Trump hatte im Vorfeld des Telefonats während eines Gesprächs mit Reportern an Bord der Air Force One am Sonntag angedeutet, dass die US-Unterhändler über die "Aufteilung bestimmter Vermögenswerte" gesprochen haben und es nun um "Land" gehen werde:
"Wir werden über das Land sprechen. Wie Sie wissen, ist viel Landesfläche heute eine ganz andere als vor dem Krieg. Wir werden über das Land reden, wir werden über Kraftwerke reden, das ist eine große Frage",
so Trump.
Etwa eine Stunde nach Beginn des Telefonats postete ein Mitarbeiter des Weißen Hauses auf X, das Gespräch würde "gut" verlaufen. "Das Gespräch läuft gut und ist noch im Gange", schrieb der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Dan Scavino, gegen 11 Uhr in den sozialen Medien und wies darauf hin, dass die Staats- und Regierungschefs seit etwa einer Stunde miteinander sprechen.
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