International

Nach tödlicher Attacke: Albanien sperrt Tiktok

Albanien sperrt TikTok für ein Jahr, nachdem eine Auseinandersetzung unter Jugendlichen, die auf der Plattform begann, in einem tödlichen Messerangriff gipfelte. Ministerpräsident Rama begründet das Verbot mit Jugendschutz. TikTok weist die Vorwürfe zurück. Experten warnen vor einer Umgehung der Sperre durch VPN.
Nach tödlicher Attacke: Albanien sperrt TiktokQuelle: Legion-media.ru © Jaap Arriens/Sipa USA

Albanien hat eine einjährige Sperrung von TikTok beschlossen. Nach einer tödlichen Auseinandersetzung unter Jugendlichen, die ihren Ursprung auf TikTok hatte, sollte die Plattform für ein Jahr gesperrt werden. Ministerpräsident Edi Rama begründete die drastische Maßnahme mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor digitaler Gewalt und Mobbing.

Der Vorfall, der zu einem tödlichen Angriff unter Teenagern führte, ereignete sich im vergangenen Jahr: Zwei Jugendbanden hatten sich auf TikTok gegenseitig beleidigt und provoziert – schließlich trafen sie sich zu einer Schlägerei, bei der ein 14-Jähriger erstochen wurde. Der Schock über das Verbrechen war groß, die Politik reagierte nun mit einer harten Linie gegen die Plattform.

Die nationale Behörde für elektronische Kommunikation (Akep) wies Internetanbieter an, den Zugang zu TikTok bis zum 13. März zu sperren. Kritiker halten das Verbot für überzogen und verweisen darauf, dass Sperren mit VPN leicht umgangen werden können. TikTok selbst wehrt sich gegen die Anschuldigungen und erklärt, es gebe keine Beweise, dass Täter oder Opfer überhaupt ein Konto auf der Plattform gehabt hätten.

TikTok ist in den USA wieder online 

Der Fall zeigt einmal mehr, wie schwierig es für Regierungen ist, soziale Medien effektiv zu regulieren und den Schutz der Nutzer zu gewährleisten. Auch in den USA hatte TikTok aufgrund nationaler Sicherheitsbedenken eine ähnliche Auseinandersetzung durchlaufen.

Nachdem der chinesische Mutterkonzern ByteDance die Frist zum Zwangsverkauf seiner US-Tochtergesellschaft überschritten hatte, war TikTok vorübergehend offline. Doch nach einer Intervention des Präsidenten Donald Trump, der eine Fristverlängerung gewährte, konnte die App schnell wieder in den USA aufgerufen werden.

Dieser Trend gegen TikTok ist also kein neuer – der Umgang mit Social-Media-Plattformen wie TikTok hat in der Vergangenheit immer wieder für Skandale gesorgt. Doch während Albanien in diesem Fall entschlossen gegen den chinesischen Giganten vorgeht, mussten in den USA regulatorische Hürden überwunden werden. Die zentrale, nach wie vor ungelöste Frage bleibt: Wie lässt sich eine Plattform, die von Millionen Menschen genutzt wird und auf der Gewalt und Mobbing oft unkontrolliert verbreitet werden, effektiv überwachen und regulieren?

TikTok und ähnliche Plattformen stehen weltweit zunehmend unter Druck, sicherzustellen, dass ihre Inhalte nicht zu Gewalt oder Extremismus anstiften. Doch trotz zahlreicher Versuche, diese Plattformen zu regulieren, bleibt die praktische Umsetzung effektiver Überwachungssysteme eine Herausforderung. Digitale Gewalt führt immer häufiger zu realen Konsequenzen, wie die Villach-Attacke in Österreich zeigt. Es wird immer dringlicher, dass Regierungen und soziale Medien schneller Lösungen finden, um diese Probleme künftig zu verhindern.

Mehr zum Thema – IS ruft in sozialen Medien zu Anschlägen in Deutschland und Österreich auf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.