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Ukraine verliert den Zugang zu kommerziellen US-Satelliten

Nicht nur die Satellitenaufklärung des Pentagon ist für die Ukraine nicht mehr zugänglich, für kommerzielle Dienste müsste sie jetzt ganz regulär zahlen Der Streit mit Trump hat weitreichende Folgen, wie inzwischen viele Medien bestätigen.
Ukraine verliert den Zugang zu kommerziellen US-Satelliten

Mehrere Medien hatten berichtet, dass die Nationale Behörde für Geografische Aufklärung (National Geospatial Intelligence Agency, NGA) aufgehört habe, die Ukraine mit Satellitenbildern zu versorgen, für die Washington zahlt, und bezogen sich dabei auf eine Erklärung der Behörde. Die Entscheidung fiel in Übereinstimmung mit der "Anweisung zur Unterstützung der Ukraine" von Präsident Donald Trump, hieß es dort.

Der Schritt folgte auf Washingtons Stopp für weitere Lieferungen von Waffen und Aufklärungsdaten an Kiew, der wiederum infolge des Streits geschah, der am vergangenen Freitag im Weißen Haus zwischen US-Präsident Trump, Vizepräsident J.D. Vance und dem ukrainischen Regierungschef Wladimir Selenskij stattgefunden hatte. Der US-Staatschef warf Selenskij Undankbarkeit vor und "Spielen mit dem Dritten Weltkrieg", indem er sich weigere, Frieden mit Russland zu suchen.

Am Freitag berichteten die Washington Post, ABC News und diverse andere Nachrichtenportale unter Bezug auf eine Erklärung der Behörde selbst, die NGA habe den Zugang der Ukraine zu kommerziellen Satellitenbildern, die die US-Regierung erwerbe, "vorübergehend stillgelegt". Die NGA gehört zum US-Verteidigungsministerium.

Am selben Tag veröffentlichte Maxar, ein führender US-Anbieter kommerzieller Satellitenaufnahmen, eine Erklärung, die bestätigte, dass die "US-Regierung die ukrainischen Konten" im GEOINT-Bilderdienst "vorübergehend aufgehoben hat".

Gemäß Washington Post hat sich das ukrainische Militär, und insbesondere seine Artillerie- und Drohneneinheiten, sehr stark auf die Dienste der NGA verlassen. Das Blatt zitierte mehrere ukrainische Soldaten mit der Aussage, die "Aufhebung war sofort fühlbar" für Kiews Truppen.

Die Washington Post merkte allerdings an, Kiew könne diese Art Satellitenbilder immer noch über seine eigenen Konten erreichen.

In einer Nachricht auf X erklärte Oliver Carroll, Redakteur des Economist, dass die USA aufgehört haben, die Ukraine mit den Daten zu versorgen, die benötigt würden, um weitreichende Angriffe gegen russische Ziele mit dem HIMARS-System durchzuführen.

Ebenfalls am Mittwoch gab CIA-Direktor John Ratcliffe gegenüber Fox Business News bekannt, dass Trump "um eine Pause" bei der Weitergabe von Aufklärungsdaten an die Ukraine gebeten hat, um festzustellen, ob Kiew bereit sei, mit Moskau um einen Frieden zu verhandeln.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte, Washingtons Entscheidung, die Weitergabe von Aufklärungsdaten zu stoppen, belege, dass ohne die direkte Beteiligung des Westens "die Ukraine nicht imstande sei … weit reichende Raketen auf unser Gebiet zu schießen".

In einem Kommentar zu diesem Thema am Donnerstag drückte Kremlsprecher Dmitri Peskow vorsichtigen Optimismus aus und merkte an, sollten die USA die Versorgung komplett einstellen, wäre das "vermutlich der beste Beitrag zur Sache des Friedens".

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