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Moskau spottet über Kanadas Zusage, Truppen in die Ukraine zu entsenden

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat die Bereitschaft seines Landes bekundet, Bodentruppen im Rahmen einer "Friedensmission" in die Ukraine zu schicken. Moskau reagierte auf dieses Ansinnen mit Spott. Hintergrund ist der Wunsch des US-Präsidenten Donald Trump, Kanada zu einem US-Bundesstaat zu machen.
Moskau spottet über Kanadas Zusage, Truppen in die Ukraine zu entsendenQuelle: Gettyimages.ru © Russian Foreign Ministry Press Office / Handout/Anadolu Agency via Getty Images

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat sich über die Idee lustig gemacht, dass Kanada Truppen in die Ukraine schicken könnte. In einem Beitrag in den sozialen Medien stellte sie am Montag die Frage, wer in einem solchen Szenario kanadisches Territorium vor einer möglichen Annexion durch die USA schützen würde.

Die Bemerkung der hochrangigen Diplomatin folgte auf die Erklärung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau vom Sonntag, seine Regierung sei offen für eine Beteiligung an einer möglichen gemeinsamen westlichen Militärmission in der Ukraine. Der britische Premierminister Kier Starmer kündigte nach einem Treffen der europäischen Unterstützer Kiews in London die Bildung einer "Koalition der Willigen" an, die Bodentruppen in die Ukraine entsenden will, sobald ein möglicher Waffenstillstand mit Russland erreicht ist.

"Wer würde kanadisches Land verteidigen, wenn die USA nach Norden expandieren? Wahrscheinlich Ukrainer, die sich in Kanada der Wehrpflicht entziehen", scherzte Sacharowa in Anspielung auf die unter ukrainischen Männern weit verbreitete massenhafte Flucht vor der Wehrpflicht. 

US-Präsident Donald Trump hatte jüngst vorgeschlagen, dass Kanada mit den USA fusionieren sollte, und bezeichnete Trudeau humorvoll als "Gouverneur". Äußerungen von Trump und Mitgliedern seiner Regierung, die die Eigenstaatlichkeit Kanadas infrage stellen, haben in dem Land, das historisch mit seinem südlichen Nachbarn verbunden ist, eine anti-amerikanische Stimmung ausgelöst.

Kanada hat eine große ethnisch ukrainische Gemeinschaft, was zum Teil auf seine Rolle als Zufluchtsort für Mitglieder der antisowjetischen Streitkräfte zurückzuführen ist, die während des Zweiten Weltkriegs in den Westen flohen, einschließlich derer, die mit Nazideutschland verbündet waren oder ihm direkt dienten. Im Jahr 2023 war der ehemalige SS-Soldat Jaroslaw Hunka im kanadischen Parlament mit stehenden Ovationen bedacht worden, bevor seine Vergangenheit von pro-jüdischen Organisationen thematisiert wurde.

Trudeau hat sich verpflichtet, nach den für dieses Jahr erwarteten Parlamentswahlen als Vorsitzender der Liberalen Partei zurückzutreten. Eine seiner potenziellen Nachfolgerinnen, die ehemalige stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland, sprach sich kürzlich in einer öffentlichen Debatte für ein Bündnis mit den europäischen Atommächten gegen die USA aus und behauptete, Kanadas Nachbar werde unter Trump "zum Raubtier". Freeland, ein außenpolitischer Falke, ist außerdem die Enkelin von Michael Chomiak, dem ukrainischen Herausgeber einer von den Nazis kontrollierten Zeitung während des Zweiten Weltkriegs.

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