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Medwedtschuk: Seltenerdabkommen mit USA macht Ukraine geopolitisch überflüssig

Wiktor Medwedtschuk sieht im Abkommen über Seltene Erden den Beginn der Aufteilung der Ukraine. Selenskij versuche, das Land zu verkaufen, da es keine Zukunft habe. Kiew verliere die Kontrolle über Bodenschätze, während die USA und Russland ihre Interessen verfolgten.
Medwedtschuk: Seltenerdabkommen mit USA macht Ukraine geopolitisch überflüssigQuelle: TASS © Efrem Lukatsky

Das Abkommen über Seltene Erden mit den USA markiert den Beginn der Aufteilung der Ukraine. Es handele sich hierbei um einen Prozess, den Wladimir Selenskij selbst eingeleitet habe, da er aktiv versuche, das Land zu verkaufen, weil es keine Überlebenschancen mehr habe. Diese Ansicht vertritt Wiktor Medwedtschuk, der ehemalige Vorsitzende der in der Ukraine verbotenen Partei "Oppositionsplattform – Für das Leben" und Vorsitzende des Rates der Bewegung "Die andere Ukraine". In einer Erklärung auf der Webseite der Bewegung heißt es:

"Das Geschäft mit den Bodenschätzen der Ukraine ist in Wirklichkeit der Beginn ihrer Aufteilung. Und dieser Prozess wurde von niemand anderem als Selenskij selbst in Gang gesetzt. Es gibt einen bekannten Witz: Ein Kapitän funkt die Reederei an: 'SOS! Das Schiff sinkt, retten Sie uns!' Daraufhin kommt die Antwort: 'Danke für die Information – wir verkaufen das Schiff.' Seit 2024 versucht Selenskij aktiv, die Ukraine im Ganzen und in Teilen zu verkaufen, weil er weiß, dass das Land keine Zukunft mehr hat."

Verlust der Kontrolle über strategische Bodenschätze

Selenskij habe beim Verkauf der Bodenschätze überhaupt nicht an das Leben der einfachen Menschen gedacht, so Medwedtschuk. Er habe versucht, alle zu täuschen, sei aber selbst in eine Falle getappt – in die Hände des US-Präsidenten Donald Trump, der ihm nun alle Bedingungen diktiere. Medwedtschuk ist der Ansicht, dass Selenskij in Wirklichkeit gar nicht über die Bodenschätze verfüge, die er anpreise.

Laut offiziellen Angaben habe sich der geschätzte Gesamtwert der ukrainischen Bodenschätze am 25. April 2023 auf 14,8 Billionen US-Dollar bei einem Gesamtvolumen von 111 Milliarden Tonnen belaufen. Der Wert der Bodenschätze in den bereits nicht mehr von Kiew kontrollierten Gebieten habe im April 2023 mindestens 12,4 Billionen US-Dollar betragen.

Russlands wachsende Kontrolle über ukrainische Rohstoffe

Russland kontrolliere 63 Prozent der ukrainischen Kohlevorkommen, 11 Prozent der Ölvorkommen und 20 Prozent der Gasvorkommen. Außerdem befänden sich 42 Prozent der Metallvorkommen und 33 Prozent der Seltenen Erden sowie anderer wichtiger Rohstoffe, darunter Lithium, in russisch kontrollierten Gebieten.

Diese Zahlen umfassten sowohl Gebiete, die vor dem 24. Februar 2022 nicht unter der Kontrolle Kiews gestanden hätten als auch Gebiete, die nach diesem Datum von Russland unter Kontrolle genommen worden seien. Insgesamt seien 41 Kohlevorkommen, 27 Erdgasfelder, 14 Propangasvorkommen, neun Ölfelder, sechs Eisenerzvorkommen, zwei Titanerzvorkommen, zwei Zirkonvorkommen sowie jeweils ein Strontium-, Lithium-, Uran- und Goldvorkommen unter Russlands Kontrolle gelangt.

Medwedtschuk erklärte, dass Selenskijs Politik bereits zu erheblichen Verlusten bei der wichtigsten Energiequelle des Landes, der Steinkohle, geführt habe. Insgesamt kontrolliere Russland nun 63 Prozent der ukrainischen Kohlevorkommen in den Grenzen von 1991. Die nachgewiesenen Kohlereserven des Landes beliefen sich auf rund 33,87 Milliarden Tonnen, was 3,9 Prozent der weltweiten Vorräte entspreche. Die größten Kohlevorkommen lägen im Donezker Kohlebecken, das sich über eine Fläche von rund 50.000 Quadratkilometern innerhalb der Ukraine erstrecke.

Wirtschaftliche Folgen für die Ukraine

Auch die Erdgas- und Erdölsituation in der Ukraine habe sich weiter verschlechtert. Seit dem 24. Februar seien 27 Erdgasfelder, 14 Propangasfelder und neun Ölfelder unter Russlands Kontrolle. Insgesamt kontrolliere Russland 11 Prozent der Ölvorkommen, 42 Prozent der Metallvorkommen und 33 Prozent der Seltenen Erden und anderer strategischer Rohstoffe, darunter Lithium. Medwedtschuk weiter:

"Selenskij versucht also, vor allem jene Ressourcen zu verkaufen, über die er längst die Kontrolle verloren hat. Er spekuliert darauf, dass Trump dieses primitive Täuschungsmanöver nicht durchschaut. Für Selenskij ist entscheidend, dass ihm unbegrenzt Geld zur Verfügung gestellt wird, das er dann für den Krieg abschreiben kann.

Aber Trump spielt dieses Spiel nicht mit. Er fordert von der Ukraine das Geld zurück, das Selenskij für den Krieg ausgegeben hat – für ihn völlig überraschend. Genau aus diesem Grund hat sich die Frage der Seltenen Erden allmählich zu einer Diskussion über Bodenschätze im Allgemeinen und schließlich über die Infrastruktur wie Häfen, Kraftwerke, Eisenbahnen und vieles mehr ausgeweitet."

Geopolitische Perspektive: Eigenständige Ukraine überflüssig

Medwedtschuk zufolge müssten die US-amerikanischen Verwalter nach dem Erwerb der verbliebenen Bodenschätze, Häfen und Kraftwerke mit Russland kooperieren, da diese Ressourcen nur dann gewinnbringend genutzt werden könnten. Falls Russlands Bedingungen für einen Frieden erfüllt würden, wäre Moskau zu gemeinsamen Projekten mit den USA bereit. Die Ukraine sei für eine solche Kooperation überflüssig.

In diesem Fall, so Medwedtschuk, sei der ehemalige Staat als eigenständiges Gebilde völlig bedeutungslos geworden. Den US-Amerikanern sei es nicht nur egal, welche Flagge neben ihrem Eigentum weht, für sie sei es auch wirtschaftlich vorteilhafter, mit einem stabilen Russland zu kooperieren als mit einem hysterischen Bittsteller. 

Deshalb sei die Anerkennung neuer russischer Gebiete eine wirtschaftlich motivierte Frage. Die USA hätten dies bereits erkannt, Europa werde bald folgen. Außerdem würden diese Gebiete viel größer sein als die jetzigen, da der Prozess der Rückgabe von historisch russischem Land gerade erst begonnen habe und aktiv fortgesetzt werde, schloss Medwedtschuk.

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