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"Cancel culture"-Cancelling: Westlicher Markt für russische Kunst bricht wieder einmal Rekorde
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Trotz der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen war das Jahr 2024 ein Rekordjahr für den westlichen Markt für russische Kunst, schreibt die Expertin für russische Kunst Jo Vickery in einer Kolumne für die Kunstzeitung The Art Newspaper. Die Verkäufe russischer Kunst in den großen Londoner Auktionshäusern haben sich etwas belebt, stellt sie fest, obwohl "die jetzt unter verschleierten Titeln angeboten wird, wie ''Pariser Schule und andere Meister' bei MacDougall's oder 'Fabergé, kaiserliche und revolutionäre Kunst' bei Sotheby's." Jo Vickery berichtet:
"Der Aufschwung im Bereich der russischen Geschichte war besonders bei der Herbstauktion von Sotheby's zu spüren, wo drei Porträts von Sinaida Serebrjakowa (1884–1967) zum Verkauf angeboten wurden: Fürst Felix Jussupow, seine Frau, Fürstin Irina Alexandrowna Romanowa, und ihre Tochter, Fürstin Irina Jussupowa, gemalt im Jahr 1925. Zu dieser Zeit lebte Serebrjakowa in Paris und nahm, um Geld zu verdienen, Aufträge von russischen Emigranten an. Diese Lose erzielten zusammen einen Preis von 750.000 Euro und lagen damit weit über den Erwartungen. Der Höhepunkt der Bonhams-Auktion und das teuerste Los des Jahres in London war ein Exemplar des Historienmalers Wassili Polenow (1844–1927), eine Leinwand aus dem Zyklus 'Das Leben Christi', die für 1,4 Millionen Pfund unter den Hammer kam."
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Heute gebe es unter den Sammlern ein beständiges Interesse an religiöser Kunst, russischen Ikonen, traditionellen Gemälden und Dingen mit patriotischen Untertönen oder mit einem gewissen historischen Wert, stellt die Expertin fest. Und sie betont: Auch wenn die großen russischen Auktionen nicht in der Form in die westliche Welt zurückkehren, in der sie mehrere Jahrzehnte lang existierten, wird es bald wieder etwas Ähnliches geben. Und zwar aus einem einfachen Grund:
"Trotz Wirtschaftssanktionen und politischer Veränderungen ist dieser Markt sehr vielversprechend."
Der westliche Kunstmarkt im Allgemeinen habe sich in den letzten Jahren jedoch nicht allzu gut entwickelt, sagt Vickery. Ganz anders sieht es auf dem russischen Inlandsmarkt aus, der seit Beginn des Ukraine-Konflikts vor allem wegen des Boykotts russischer Sammler und Sammlungen im Westen boomt. "Hier läuft es gut", muss die westliche Expertin feststellen.
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