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Ex-US-Botschafter McFaul wirft Trump "Übernahme von RT-Narrativen" vor

Michael McFaul wirft Donald Trump vor, sich im Ukraine-Konflikt zu sehr auf RT zu stützen. Der Ex-Botschafter fordert, Trump solle mit ukrainischen Soldaten sprechen. Seine Äußerungen folgen hochrangigen Gesprächen zwischen den USA und Russland – ohne Vertreter der Ukraine oder EU.
Ex-US-Botschafter McFaul wirft Trump "Übernahme von RT-Narrativen" vorQuelle: Gettyimages.ru © Alex Wong

Michael McFaul, der ehemalige US-Botschafter in Russland, hat Präsident Donald Trump vorgeworfen, sich im Ukraine-Konflikt zu sehr auf RT zu verlassen. Seine Äußerungen erfolgten, nachdem Trump Kiew vorgeworfen hatte, den Konflikt mit Moskau seit Jahren schwelen zu lassen.

Am Dienstag schrieb McFaul auf X, er wünsche sich, dass Trump und sein Team "mit ukrainischen Soldaten sprechen und sich nicht nur auf RT verlassen, um sich über Putins Invasion zu informieren". Dazu postete er ein Foto von sich mit ukrainischen Soldaten und dem Slogan "Ruhm der Ukraine".

McFaul war unter Präsident Barack Obama von 2012 bis 2014 US-Botschafter in Moskau und galt als Architekt des sogenannten "Reset" ("Neustart") in den Beziehungen zwischen den USA und Russland. Ein bekanntes Symbol dieser Politik war der "Reset-Knopf", den die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton 2009 ihrem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow überreichte.

Seit dem vom Westen unterstützten Umsturz in Kiew 2014 vertritt McFaul jedoch eine harte Linie gegenüber Moskau. Er fordert umfassende Sanktionen und eine internationale Isolation Russlands.

Russische Regierungsvertreter haben McFaul mehrfach kritisiert und ihm vorgeworfen, in den 2010er Jahren aktiv die Opposition in Russland unterstützt und eine "Revolution angezettelt" zu haben. Im Jahr 2016 bezeichnete ihn Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, als "Antibeispiel" für diplomatisches Verhalten.

McFauls Äußerungen folgten den jüngsten hochrangigen Gesprächen zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien, bei denen weder Vertreter der Ukraine noch der EU anwesend waren. Sowohl Washington als auch Moskau bewerteten die Verhandlungen als produktiv und vereinbarten, die Arbeit zur Lösung des Ukraine-Konflikts fortzusetzen.

Nach dem Treffen zeigte sich Trump "sehr enttäuscht" darüber, dass Kiew den Konflikt mit Russland nicht beendet habe, obwohl es genügend Gelegenheiten dazu gegeben habe.

Zuvor hatte Trump betont, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sehr unwahrscheinlich sei und Kiew Wahlen abhalten solle. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, dessen Amtszeit im Mai 2024 endete, lehnt Neuwahlen mit Verweis auf das Kriegsrecht ab. Moskau betrachtet ihn daher als illegitim und erkennt nur das ukrainische Parlament und dessen Sprecher als legitime Autorität an.

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