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Medien: Chinesische Exporteure bemerken Trumps Zölle nicht

Chinesische Hersteller sind bereit, im Zuge der von Trump verhängten Zölle Gewinne zu opfern und einige Kosten auf die Endabnehmer in den USA abzuwälzen, so Reuters. Sie sind zuversichtlich, dass Washington nicht in der Lage ist, Ersatz für sie zu finden.
Medien: Chinesische Exporteure bemerken Trumps Zölle nichtQuelle: Legion-media.ru © Penchan Pumila

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Importe aus China haben chinesische Lieferanten nicht abgeschreckt, schrieb Reuters nach einem Gespräch mit Händlern in der Stadt Yiwu, dem weltweit bedeutendsten Großhandelszentrum für kleine Produktionsbetriebe.

In seinen Wahlkampfreden hatte Trump gedroht, 60 Prozent Zölle auf Importe aus China zu erheben, aber das Ergebnis war ein Zoll von zehn Prozent. Gleichzeitig versprachen die Republikaner, die Zollbefreiung (die sogenannte De-minimis-Regel) für preiswerte Pakete abzuschaffen, was ein Schlupfloch für kleine Importmengen darstellte.

Zeng Hao, der Besitzer des Spielzeugladens Jinqi Wanju, sagte der Nachrichtenagentur:

"[Selbst wenn] Sie [den Zoll] auf 50 Prozent erhöhen, wird uns das in keiner Weise beeinträchtigen."

Er erklärte, dass die Produkte nach wie vor sehr profitabel seien und das Unternehmen einen Teil der Zollkosten auffangen könne.

Den chinesischen Lieferanten mangele es nicht an Aufträgen, versicherte Abby Jin, die in Yiwu im Auftrag von Importeuren aus den USA, dem Nahen Osten und Australien Waren aufkauft. Wie Jin erläuterte, mögen die Hersteller zwar bereit sein, weniger Gewinn zu machen, aber letztlich werden die zusätzlichen Kosten auf den Schultern der Endverbraucher in einem Land mit hohen Einfuhrzöllen lasten, d. h. sie werden die Folgen ihrer Wirtschaftspolitik zu spüren bekommen. Sie fügte hinzu:

"Ob die USA ein Land finden können, das uns ersetzen kann, ist eine Frage, die sie sich selbst stellen müssen."

Andere Gesprächspartner sagten Reuters, dass sie Zeit hatten, sich auf die Zölle von Trump vorzubereiten, und der Rückschlag werde nicht so groß sein wie erwartet.

Vor einer Woche wurden neue US-Zölle gegen China verhängt. Etwa zehn Minuten nach deren Inkrafttreten kündigte Peking eigene Zölle für die US-Industrie an: zehn Prozent Zoll auf Öl und Landmaschinen und 15 Prozent auf Kohle und Flüssiggas (LNG). Die chinesischen Zölle treten am Montag, dem 10. Februar, in Kraft.

Nach Berechnungen von Goldman Sachs betreffen die chinesischen Zölle Importe aus den USA im Wert von 14 Milliarden US-Dollar, während Trumps Zölle chinesische Waren im Wert von 525 Milliarden US-Dollar betroffen haben.

Die Reaktion Pekings ist zurückhaltend und lässt Raum für Verhandlungen, so die von der Washington Post befragten Wirtschaftsexperten. Die chinesischen Behörden würden eine Liste von US-Technologieunternehmen zusammenstellen, gegen die sie kartellrechtliche Prüfungen und andere Durchsetzungsmaßnahmen einleiten können, um Einfluss auf deren Management zu nehmen, das zu Trumps innerem Kreis gehört, wie das Wall Street Journal erfahren hat. Die Quellen des Nachrichtenmagazins erklärten, Peking wolle vor den Gesprächen mit den USA "weitere Karten [Trümpfe] sammeln".

China hat bereits angekündigt, eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google und Nvidia einzuleiten.

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