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Chinas KI-Sensation: Wer steckt hinter DeepSeek?

Das KI-Modell R1 von DeepSeek hat am Montag ein Beben an den Börsen ausgelöst. Fast eine Billion US-Dollar an Börsenwert wurden bei US-amerikanischen und europäischen Technologieaktien vernichtet.
Chinas KI-Sensation: Wer steckt hinter DeepSeek?Quelle: AP © Andy Wong

Die Euphorie über die künstliche Intelligenz (KI) ist in kürzester Zeit in Panik umgeschlagen. Seit Beginn des frühen Handels am 27. Januar ist der Marktwert von Nvidia, einem führenden Hersteller von KI-Chips, um 17 Prozent gefallen. Die Aktienkurse von Alphabet, Amazon und Microsoft – Amerikas Cloud-Computing-Triumvirat – fielen um 3 Prozent. 

In China hat das KI-Start-up, das gerade die globale Tech-Welt durchrüttelt und mehr als eine Billion Euro an Börsenwert vernichtet hat, einen Spitznamen, der für maximale Sparsamkeit steht: Deepseek sei das Pinduoduo (PDD) der KI-Industrie, heißt es immer wieder. PDD ist die Billigplattform des chinesischen Onlinehandels und der Mutterkonzern hinter der Shopping-App Temu. Deepseeks Entwicklungskosten sind viel geringer als die der chinesischen und der globalen Konkurrenz.

Auslöser des Börsencrashs war die Erkenntnis, dass Software von DeepSeek mit Künstlicher Intelligenz möglicherweise mit viel weniger Rechenleistung - und damit auch Chips von Nvidia - trainiert werden kann, als man bisher dachte. Denn das chinesische Start-up DeepSeek will sein neues KI-Modell mit Kosten von weniger als sechs Millionen Dollar und auf wenigen abgespeckten Nvidia-Chipsystemen angelernt haben.

Hinter der Firma steht mit Liang Wenfeng einer der klügsten Köpfe der chinesischen Finanzwelt. Anders als bei vielen anderen Vertretern der chinesischen KI-Welt ist seine Karriere nicht von Stationen in Großkonzernen oder ausländischen Unternehmen geprägt. Liang ist Jahrgang 1985 und hat im vergangenen Jahrzehnt den Quantfonds High-Flyer aufgebaut, der zeitweise mehr als 100 Milliarden Renminbi Yuan, umgerechnet mehr als 13 Milliarden Euro, verwaltet hat. Sein Geld hat er mit Algorithmen verdient, die klüger investierten als die vielen emotionalen Kleinanleger Chinas. Auf eine Anfrage der deutschen Zeitung FAZ reagierte DeepSeek zunächst nicht.

Liang ist bekannt dafür, besonders grundsätzlich auf Algorithmen zu setzen. Er sorgte einst damit für Aufsehen, dass er argumentierte, nur Fonds, in denen Algorithmen Anlageentscheidungen träfen, seien echte Quantitative Fonds. Liangs Team bei DeepSeek ist bisher nicht groß. Das Unternehmen hat nach chinesischen Berichten weniger als 200 Mitarbeiter. Allerdings ist der Unternehmer auf Expansionskurs.

Liang fordert das Selbstbewusstsein der chinesischen KI-Industrie und Grundlagenforschung ein. "China muss jemanden haben, der an der Spitze der Technologie steht." In solchen Äußerungen wird deutlich, dass es ihm nicht nur um den finanziellen Profit geht, sondern dass er auf einer Mission ist. 

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