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Chef des Auschwitz-Museums hetzt gegen Russen: "Mörder, die nicht verstehen, was Freiheit bedeutet"

Der Leiter des Auschwitz-Museums hat Vertreter Russlands zu unerwünschten Personen erklärt. Seine Entscheidung begründete er im Magazin "Der Spiegel" mit einer Hass-Tirade gegen die Russen, die nicht verstehen würden, was Freiheit bedeutet – für den "Spiegel" eine willkommene Schlagzeile.
Chef des Auschwitz-Museums hetzt gegen Russen: "Mörder, die nicht verstehen, was Freiheit bedeutet"Quelle: www.globallookpress.com © Alex Bona

Von Wladislaw Sankin

Der polnische Historiker Piotr Cywiński leitet seit 18 Jahren die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Im Vorfeld der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Todeslagers, das sinnbildlich für das Verbrechen des Holocausts steht, hat der Spiegel ein Interview mit dem Museumsleiter veröffentlicht. Das Magazin sprach mit Cywiński über die Bedeutung der Erinnerungsarbeit, die Trump-Wahl, X-Chef Elon Musk sowie den heutigen Antisemitismus.

Der Historiker wies im Laufe des Gesprächs mehrfach darauf hin, dass er Politik und geschichtliche Arbeit nicht miteinander vermische und keine politischen Kommentare abgebe. Als er gegenüber dem Magazin erklären sollte, warum in diesem Jahr die Vertreter der russischen Delegation am Gedenken nicht teilnehmen durften, machte er jedoch eine Ausnahme. 

"Ich habe ihnen gesagt, dass sie hier nicht empfangen werden", so der Museumsdirektor. Er begründet damit, dass sie

"nicht verstehen, was Freiheit bedeutet. Und es ist der Jahrestag der Befreiung. Heute vergewaltigt, tötet und missbraucht ein Teil der Befreier von damals."

Die Spiegel-Journalisten vertieften diesen Punkt nicht weiter und gingen zum nächsten Thema über. Scheinbar interessierten sich die Journalisten nur am Rande für den Ausschluss der Russen. Doch der Satz "Heute vergewaltigt, tötet und missbraucht ein Teil der Befreier von damals" wurde schließlich zur Schlagzeile des Artikels. So unwichtig war das Thema dem Spiegel offenbar doch nicht. 

Es ist nicht das erste Jahr, in dem die polnischen Gastgeber den Vertretern Russlands die Teilnahme verweigern. Schon der Vorabend des 75. Jahrestages im Jahre 2020 wurde von einem Geschichtsstreit zwischen Polen und Russland überschattet – RT DE berichtete. Die Nichteinladung Russlands konnte die polnische Seite damals nicht wie heute mit dem angeblichen Angriffskrieg begründen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass der Museumsdirektor – entgegen dem Bild eines nachdenklichen Geschichtspädagogen, als der er sich gibt – bei dieser Gelegenheit seinen rassistischen Ressentiments, die im polnischen Diskurs gegenüber Russen kursieren, freien Lauf ließ. 

Entsprechend empört reagierte auf den Ausschluss der russischen Delegation die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie schlug vor, das Verhalten des Museums bei der UNESCO anzusprechen. Sie wies darauf hin, dass Russland in die Fonds des Museums größere Summen eingezahlt habe und in der Gedenkstätte eine Ausstellung in der Baracke 14 unterhält, die die Museumsleitung schon vor mehreren Jahren unter fadenscheinigen Gründen geschlossen hat. Auch kritisierte Sacharowa die Geringschätzung und Leugnung der Rolle der Roten Armee im Westen. An die Organisatoren der Gedenkveranstaltungen am 27. Januar und alle Europäer, die dort zugegen sein werden, wandte sie sich mit deutlichen Worten:

"Euer Leben, eure Arbeit, eure Freizeit, die Existenz eurer Völker, eure Kinder wurden von sowjetischen Soldaten mit ihrem Leben, ihrem Blut bezahlt, die die Maschinerie des Dritten Reiches besiegt haben. Ihnen schulden Sie Dankbarkeit. Sie beleidigen nicht nur das Andenken an die toten Rotarmisten, deren Denkmäler Sie zerstören, sondern auch an die Opfer des Holocaust". 

Diese Doppelmoral wird sich rächen, betonten mehrere russische Parlamentarier, mit denen RT über die Problematik sprach. Der Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses für internationale Angelegenheiten, Leonid Slutsky, nannte das Verhalten der Gedenkstätte "Blasphemie auf staatlicher Ebene" und sah darin einen "Teil der antirussischen Kampagne zur Verfälschung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs". Er versprach: "Wir werden nicht zulassen, dass die Leistung der Soldaten der Roten Armee in Vergessenheit gerät." Der Politiker brachte die Hetze gegen die Russen mit dem Kampf gegen das Bandera-Regime und "seine westlichen Sponsoren" in Verbindung. Auch dieses Mal werde Russland jedoch die von ihnen gezüchtete faschistische Hydra besiegen. Föderationsratsmitglied Andrei Klimow äußerte sich ähnlich. Er konstatierte:

"Sie befinden sich im Krieg mit uns. Sie setzen das Werk Hitlers fort, von dem wir Europa befreit haben. Nicht jeder dort war bereit, Europa von Hitler zu befreien … Und natürlich passt die Einladung zu einem solchen Ansatz nicht." 

Bei der Befreiung der polnischen Stadt Oświęcim, auf deren Territorium sich das Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau befanden, fielen 231 Rotarmisten; bei der Befreiung des Lagergeländes selbst weitere 66. Womöglich war der Blutzoll, den die Rote Armee für die Befreiung von Auschwitz zu entrichten hatte, sogar noch höher. Bataillonskommandant Anatoli Schapiro berichtete, dass bei den Kämpfen um Krakau fast die Hälfte seines 900 Männer umfassenden Bataillons ums Leben kam.

Umso schäbiger ist es, dass heute nicht nur zwischen "willkommenen" und "unwillkommenen" Befreiern ein Unterschied gemacht wird, wie dies schon in den Vorjahren der Fall war; sondern dass obendrein von hohen Amtsträgern mit rassistischen Untertönen gegen die Nachkommen der Befreier gehetzt wird.

Mehr zum Thema - Vucic: Verbot der Teilnahme Russlands an Auschwitz- Befreiungszeremonie "pervers"

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