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Polens Außenministerium: Tausenden Polen droht Abschiebung aus USA

Laut Angaben des polnischen Außenministeriums könnte die von Donald Trump angekündigte Massenabschiebung illegaler Migranten Tausende Polen betreffen. Premierminister Donald Tusk fordert die Konsulate seines Landes dazu auf, sich auf die Lage vorbereiten.
Polens Außenministerium: Tausenden Polen droht Abschiebung aus USA© Tasos Katopodis/Getty Images

Mehrere Tausende Polen könnten von den US-Behörden abgeschoben werden, erklärte Władysław Teofil Bartoszewski, der stellvertretende polnische Außenminister, gegenüber dem Radiosender RMF FM. Denjenigen, die keinen legalen Aufenthalt in den USA haben, empfiehlt das Ministerium, nach Polen zurückzukehren.

Laut Bartoszewski sollen alle Betroffenen, die mit Schwierigkeiten konfrontiert sind, sich an die polnischen Konsulate in den USA wenden. "Wir werden unseren Bürgern helfen, ins Land zu kommen. Wir sind sehr glücklich und rufen alle polnischen Bürger auf, ins Land zu kommen und hier zu arbeiten, weil es praktisch keine Arbeitslosigkeit gibt", so Bartoszewski.

Laut Angaben des polnischen Außenministeriums sind die konsularischen Vertretungen in den USA bereit, Dokumente für eine sichere Rückkehr nach Polen auszustellen. Unter anderem wurde ein zusätzlicher konsularischer Dienst in Chicago eröffnet.

Andrzej Śliwka, ein Abgeordneter der Partei Recht und Gerechtigkeit, erklärte allerdings, dass polnische Staatsbürger in den USA nichts zu befürchten hätten, denn die Abschiebungen beträfen ausschließlich bestimmte Gruppen von Migranten. Es gehe vor allem um illegale Einwanderer, die die US-mexikanische Grenze überquert hätten, so Śliwka.

Mateusz Sakowicz, Polens Generalkonsul in New York, erklärte, das Konsulat habe nicht beobachtet, dass die polnische Gemeinde Massenabschiebungen befürchte. Sakowicz betonte, dass er am vergangenen Wochenende bei verschiedenen Veranstaltungen mit mehreren Polen gesprochen und das Thema der Abschiebungen die Gespräche nicht dominiert habe. "Meiner Meinung nach ist das Problem der Abschiebung von Polen nicht gewichtig, da die überwiegende Mehrheit von ihnen einen regulären Einwanderungsstatus hat", so Sakowicz. Er fügte hinzu, dass er nicht über die Entscheidungen der neuen US-Regierung spekulieren wolle. "Das sind vorerst nur Erklärungen."

Am Dienstag erklärte Polens Regierungschef Donald Tusk, dass die polnischen Konsulate in den USA sich auf mögliche Massenabschiebung illegaler Migranten vorbereiten sollten. "Nach den ersten Ankündigungen über mögliche Abschiebungen illegaler Einwanderer aus den Vereinigten Staaten habe ich den Außenminister aufgefordert, unsere Konsulate in den Vereinigten Staaten auf die möglichen Folgen dieser Entscheidungen für die in den Vereinigten Staaten arbeitenden und lebenden Polen mit unterschiedlichem Status und unterschiedlichem Grad an Legalität vorzubereiten", sagte Tusk bei einer Kabinettssitzung am Dienstag.

Tusk fügte hinzu, dass die US-Regierung bisher keine Einzelheiten über die von Donald Trump angekündigten "größten Abschiebeaktion der Geschichte der USA" mitgeteilt habe und Warschau habe keine Informationen darüber erhalten, ob diese Maßnahme polnische Staatsbürger betreffen werde.

Am 20. Januar hat Trump sein Amt als US-Präsident angetreten. Gleich am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus hat er den Ausnahmezustand an der Grenze zwischen den USA und Mexiko ausgerufen und die US-Streitkräfte angewiesen, die Grenze zu sichern.

Noch während seiner Wahlkampagne hatte Trump eine härtere Migrationspolitik angekündigt. Unter anderem beabsichtigt er, Millionen Einwanderer, die über keine Aufenthaltsberechtigung verfügen, aus den USA abschieben.

In seiner Antrittsrede am Montag erklärte Trump: "Alle illegalen Einreisen werden sofort gestoppt und wir werden den Prozess der Rückführung von Millionen und Abermillionen kriminellen Ausländern zurück an die Orte starten, von denen sie gekommen sind."

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