Trump droht mit Rückkehr des Panamakanals unter US-Kontrolle
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social erklärt, dass Washington die Rückkehr des Panamakanals unter seine Kontrolle fordern könnte, wenn die derzeitigen Regeln für seine Nutzung nicht geändert werden. Wörtlich hieß es:
"Wenn die Grundsätze, sowohl moralische als auch rechtliche, dieser großmütigen Geste des Gebens nicht eingehalten werden, werden wir verlangen, dass der Panamakanal vollständig und ohne Frage an uns zurückgegeben wird."
Laut Trump sollten die panamaischen Behörden die "lächerlich" hohen Zölle anpassen und aufhören, "die USA zu betrügen". Er betonte, dass der Panamakanal aufgrund seiner entscheidenden Rolle für die Wirtschaft und die nationale Sicherheit ein wichtiges nationales Gut für sein Land darstelle.
Wie Bloomberg anmerkte, seien die Vereinigten Staaten der größte Nutzer des Panamakanals, das Land transportiere etwa drei Viertel des Gesamtvolumens an Waren. China liegt an zweiter Stelle. Laut der Nachrichtenagentur befürchte Trump, dass der Kanal "in die falschen Hände", das heißt unter die Kontrolle Pekings, geraten könnte. Ein panamaischer Beamter erklärte gegenüber Bloomberg, die Behörden hätten sich mit Trumps Erklärung vertraut gemacht und bereiteten eine Antwort vor.
Der Panamakanal wurde 1914 offiziell in Betrieb genommen. Der Kanal befindet sich vollständig auf dem Gebiet des Staates Panama. Er verbindet den Golf von Panama im Pazifischen Ozean mit dem Karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean. Die Länge des Kanals beträgt 80 Kilometer (davon etwa 65 Kilometer künstlich geschaffene Wasserwege). Die maximale Kanalleistung beträgt etwa 17.000 Schiffe und 300 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr.
Die USA machten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts an das Projekt zum Bau des Kanals. Im Jahr 1903 unterzeichneten sie den Hay-Herrán-Vertrag mit Kolumbien (zum lateinamerikanischen Land gehörte damals auch das Gebiet des Isthmus/Landenge von Panama), der die Übergabe der Kanalzone für 99 Jahre zur Nutzung durch die US-Amerikaner und ihr Recht auf militärische Intervention zum Schutz des Kanals vorsah.
Allerdings lehnte das kolumbianische Parlament die Ratifizierung des Dokuments ab. Daraufhin wurde mit Unterstützung der US-Marine im kolumbianischen Departement Panama die Macht an das Regime übertragen, das den Vereinigten Staaten gegenüber loyal war. Am 3. November 1903 wurde auf dem Gebiet des Isthmus der unabhängige Staat Panama gegründet.
Danach unterzeichneten Panama und die USA den Vertrag von Hay-Bunau-Varilla, der den USA das Recht einräumte, das Gebiet des künftigen Panamakanals "für alle Ewigkeit" zu nutzen und zu kontrollieren. Panama erhielt im Rahmen des Vertrags 10 Millionen US-Dollar. Den USA wurde eine Miete für die Nutzung des Kanals vorgeschrieben.
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