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Orbán: "Ukrainer setzten 2022 mit Verzicht auf Frieden auf das falsche Pferd"

Ungarns Premier Viktor Orbán kritisiert die Ukraine für den Verzicht auf ein Friedensabkommen im Jahr 2022 unter dem Druck des Westens. Europa sei schwach, Russland gewinne an Stärke. Er fordert eine Neuordnung Europas mit einem klaren US-Rollenbild.
Orbán: "Ukrainer setzten 2022 mit Verzicht auf Frieden auf das falsche Pferd"Quelle: Gettyimages.ru © Antonio Masiello/Getty Images

Kiew habe "auf das falsche Pferd gesetzt", als es sich weigerte, im Frühjahr 2022 unter dem Einfluss des Westens einen Friedensvertrag mit Moskau zu unterzeichnen. Dies erklärt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in einer Sendung des Radiosenders Kossuth:

"Die Ukrainer befinden sich derzeit in einer sehr schwierigen Lage. Sie haben auf das falsche Pferd gesetzt und die falsche Strategie gewählt, als sie die Möglichkeit hatten, ein Friedensabkommen mit Russland zu schließen."

Er äußert sich zu den Fehlern, die seiner Meinung nach die Ukraine gemacht habe, als sie unter dem Druck Großbritanniens und der USA von einem Friedensabkommen mit Russland abgesehen habe:

"Das haben sie unter dem Druck der Anglosachsen nicht getan und bekommen seitdem nur solche großartigen Ratschläge von ihren Freunden aus Amerika."

Russland sei in letzter Zeit stärker geworden, während die Ukraine schwächer geworden sei, so Orbán: "Es zeigt sich, dass auch Europa sehr schwach ist – wir haben kein Geld für einen Krieg." Er rief dazu auf, über eine Neuordnung Gesamteuropas nachzudenken, in der die Rolle der USA im europäischen Sicherheitssystem definiert werde. Die Umsetzung dieser Aufgabe werde ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Medienberichten zufolge zählt Orbán zu den gefürchtetsten Politikern der Europäischen Union. Vor allem, weil er häufig Entscheidungen anderer europäischer Staats- und Regierungschefs blockiert. Seine Kontakte zu Wladimir Putin werden als "Alptraum, der Staatschefs den Schlaf raubt" bezeichnet.

Im Juli übernahm Ungarn für sechs Monate den Vorsitz im Europäischen Rat, dem höchsten politischen Gremium der Europäischen Union. Kurz darauf reiste Orbán zunächst nach Kiew, dann nach Moskau, Peking und Washington. Während seines Besuchs in Kiew schlug der Politiker dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vor, über die Idee eines Waffenstillstands nachzudenken.

Am 31. Oktober erklärte Orbán, dass die EU-Staaten seinen Friedensplan für die Ukraine nicht unterstützten. Er fügte hinzu, dass es ihm nicht gelungen sei, auch nur ein einziges großes europäisches Land zu überzeugen und er daher die Hoffnung auf Europa verloren habe.

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