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Washington fordert von Kiew Senkung des Mobilisierungsalters von 25 auf 18 Jahre

Um den Krieg fortführen zu können, braucht die Ukraine neue Soldaten. Dies kann nur durch eine drastische Senkung des Mindestalters für die Mobilisierung schnell erreicht werden, heißt es aus Washington. Bisher lehnt Kiew ab, auf diesen Vorschlag einzugehen.
Washington fordert von Kiew Senkung des Mobilisierungsalters von 25 auf 18 JahreQuelle: Gettyimages.ru © Adri Salido/Anadolu

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat die Ukraine aufgefordert, das Mindestalter für die Mobilisierung von derzeit 25 auf 18 Jahre herabzusetzen, um die Zahl ihrer Soldaten rasch zu erhöhen, berichtetet Associated Press (AP) unter Berufung auf eine Quelle sowie Reuters.

In Kiew schätzt man die Zahl der benötigten Rekruten auf 160.000, aber das Weiße Haus geht davon aus, dass die ukrainischen Streitkräfte wahrscheinlich mehr Personal brauchen werden, so die Quelle gegenüber AP. Wie die Nachrichtenagentur berichtet, ist die US-Regierung der Ansicht, dass Kiew über alle notwendigen Waffen verfügt und nun seine Armee deutlich aufstocken muss, wenn die Ukraine den Konflikt mit Moskau fortsetzen will. Reuters zitiert einen US-Beamten mit den Worten:

"Im Moment brauchen sie Personal. Die Russen machen tatsächlich Fortschritte, stetige Fortschritte, im Osten, und sie beginnen, ukrainische Soldaten aus Stellungen bei Kursk zurückzudrängen. Die Mobilisierung und die Aufstockung der Truppenstärke könnte zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Unterschied machen, wenn wir uns das Schlachtfeld heute ansehen."

Kiew hat eingeräumt, dass die USA in der Frage der Herabsetzung der Altersgrenze für die Mobilisierung Druck ausüben. Politiker sowohl der Demokratischen als auch der Republikanischen Partei bestehen darauf, gab Sergei Leschtschenko, ein Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Mitte Oktober bekannt. Auf Telegram schrieb er, in Washington argumentiere man damit, dass die USA im Vietnamkrieg Männer ab dem Alter von 19 Jahren rekrutiert hätten. Leschtschenkos Fazit:

"Die US-Amerikaner deuten also an: Westliche Waffen allein reichen nicht aus, wir brauchen eine Mobilisierung ab 18 Jahren. Präsident Selenskij hat dem Druck nicht nachgegeben und überredet weiterhin Politiker beider Parteien, Waffen zu liefern, ohne das Einberufungsalter zu ändern."

Einer derjenigen, die diese Forderung öffentlich äußerten, war der republikanische Senator Lindsey Graham. Im Frühjahr reiste er nach Kiew, traf sich mit Selenskij und sprach mit Journalisten. Damals berieten die ukrainischen Abgeordneten über einen Gesetzentwurf zur Senkung des Mobilisierungsalters von 27 auf 25 Jahre. Graham verkündete, er unterstütze eine solche Maßnahme nachdrücklich:

"Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die das Recht haben, in der ukrainischen Armee zu dienen, ihr beitreten. Ich kann nicht glauben, dass es ab 27 Jahren erforderlich ist. Ihr kämpft um euer Leben, also müsst ihr dienen, und nicht erst ab 25 oder 27."

Zudem forderte Graham die Ukrainer auf, bei der Entscheidung, ob sie den ukrainischen Streitkräften beitreten wollen, nicht auf die USA zu schauen:

"Egal, was wir tun, ihr müsst kämpfen. Egal, was wir tun, ihr kämpft für euch selbst."

In der Folge hat die Ukraine in diesem Jahr das Mindestalter für die Mobilisierung auf 25 Jahre gesenkt, während das Höchstalter mit 60 Jahren gleich geblieben ist. Gleichzeitig ist es allen wehrpflichtigen Personen zwischen 18 und 60 Jahren untersagt, das Land zu verlassen. Eine weitere Neuerung ist die Abschaffung der Kategorie der eingeschränkt Tauglichen. Nun gibt es in der Ukraine nur noch zwei Kategorien: "tauglich" und "untauglich" für den Militärdienst.

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