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Ukrainischer Oppositioneller: SBU folterte Menschen, um Trump zu diskreditieren

Mitten in Kiew habe der SBU sechs Monate lang ein Foltergefängnis betrieben, behauptet ein Ex-Abgeordneter von Selenskijs Partei. Aus den Insassen wurden Falschaussagen gegen sie selbst und Dritte herausgefoltert – unter anderem, um Bidens Konkurrenten Trump zu verleumden.

Der SBU, der Inlandsgeheimdienst der ehemaligen Ukrainischen SSR, unterhielt ein halbes Jahr lang ein Foltergefängnis in seinem Hauptquartier mitten in der Kiewer Innenstadt. Dies meldet Alexander Dubinski, Journalist und früher ein Abgeordneter im ukrainischen Parlament von Wladimir Selenskijs Regierungspartei "Diener des Volkes", heute ein oppositioneller Politiker, der wegen Hochverrats in Haft sitzt.

Er berufe sich dabei auf Aussagen von Opfern der Einrichtung. Der für seine regierungskritische Position unter, wie er erklärt, fadenscheinigen Gründen in Untersuchungshaft sitzende Dubinski hat sich in seinem Telegram-Kanal an den amtierenden Präsidenten des Landes, Wladimir Selenskij, gewandt:

"Wissen Sie, dass Ihr Kindheitsfreund Iwan Bakanow in seiner damaligen Funktion als Leiter des SBU und sein erster Stellvertreter Wassili Maljuk in Kiews Stadtmitte ein KZ organisierten […] – in der Turnhalle des SBU-Gebäudes, Wladimirskaja-Straße 33?"

Neben den beiden Genannten seien der damalige stellvertretende Leiter des SBU, Alexander Jakuschew, und der Chef der Zentralen Leitung für innere Sicherheit des SBU, ein gewisser Herr Jakowtschuk, an der Versorgung der Einrichtung beteiligt gewesen – und SBU-Oberstleutnant Nikolai Sliptschenko habe sie geleitet.

Der ehemalige Volksdiener-Abgeordnete verweist im angehängten Videomitschnitt einer Gerichtssitzung auf die Aussage eines Obersten des SBU, der zuvor als Leiter des Instituts für Ausbildung des Juristenpersonals für den SBU in der Nationalen Jaroslaw der Weise-Rechtsuniversität in Charkow tätig war. Dieser Mann sei am 16. März 2022 in der Wladimirskaja-Straße 33 interniert und dort 160 Tage festgehalten worden, wobei erst im Juli desselben Jahres eine Anklage gegen ihn gefälscht worden sei – er sei daraufhin ins Gebiet Sumy verbracht und aufgrund der Anklage pro forma "festgenommen" worden.

Was Dubinski ein KZ nennt, sei unter der genannten Adresse von März bis November 2022 betrieben worden und habe dem Erzwingen von politisch und medientechnisch wirksamen Geständnissen durch Folter gedient. So sei von Igor Kolesnikow, einem Assistenten des ehemaligen SBU-Mitarbeiters Andrei Derkatsch, mit Folter das Geständnis erzwungen worden, zusammen mit Derkatsch und Dubinski ein Kompromat gegen den US-Präsidenten Joe Biden und dessen Sohn Hunter Biden erhalten und verarbeitet beziehungsweise erstellt und weitergegeben zu haben. Dies sei laut Kolesnikows Geständnis wiederum zur Unterstützung der Wahlkampagne von Donald Trump geschehen – und natürlich im Auftrag von sowie in engster Zusammenarbeit mit dem russischen Militärnachrichtendienst GRU.

Das Verhörprotokoll von Kolesnikow sei mit der Adresse des SBU-Hauptquartiers in Kiew unterzeichnet worden, darauf macht Dubinski aufmerksam, und mit dem 12. März 2022 datiert. Er veröffentlicht dieses Protokoll selbst, aber auch ein anderes – das Protokoll einer Sichtung durch einen Offizier eines anderen SBU-Standortes, dem in Lwow, einer Videoaufnahme eines, wie es scheint, weiteren Verhörs und Geständnisses von Kolesnikow.

Dieses Videomaterial ist laut Protokoll auf den 4. März 2022 datiert – obwohl Igor Kolesnikow offiziell erst am 12. März 2022 festgenommen worden sei, so der Journalist. Er folgert hieraus, dass auch Kolesnikow gefoltert worden sein muss. Dubinski zufolge wurden seit dem März 2022 als Foltermethode gegen Kolesnikow am häufigsten Schläge angewandt – auch nach Auflösung oder Umzug des Foltergefängnisses –, was er durch Vergleich von Bildmaterial aus den Jahren 2022 und 2023 argumentiert

Zur Anwendung speziell dieses Materials sei es zumindest bisher allerdings nicht gekommen, stellt Dubinski fest.

Laut dem Oppositionellen trieb man insgesamt an die 300 Männer und Frauen durch die Foltereinrichtung. Dies waren größtenteils ukrainische Staatsbürger, doch auch russische Kriegsgefangene sowie einige US-Bürger seien dabei gewesen. Dubinski führt aus:

"Alle wurden täglich gefoltert: Sauerstoffentzug mittels Plastiktüten auf dem Kopf, Schläge, Elektroschocks am ganzen Körper, unter anderem an den Geschlechtsorganen.

Es gab auch mehrtägigen Schlafentzug bei gleichzeitigem Stehzwang, das Ausrenken von Gelenken, Hunger und Durst am Rande des Todes bis hin zu Halluzinationen, Kälte, Leiden durch Verschärfung chronischer Erkrankungen, die dort nicht einmal medikamentös behandelt wurden."

Hygieneprozeduren fehlten mit Ausnahme eines einminütigen Toilettengangs morgens und manchmal abends vollständig. Wechselkleidung erhielten die Insassen nicht. So habe der zitierte SBU-Oberst seine Winterkleidung von Mitte März bis Ende Mai 2022 nicht abgenommen. Ein weiterer Zeuge soll ausgesagt haben, dass den Insassen ständig die Augen verbunden und die Hände mit Klebeband oder Handschellen gefesselt worden seien; Unterhaltungen waren verboten und wurden mit "physischen Mahnungen", also Schlägen, bestraft – wobei die SBU-Mitarbeiter auch zur eigenen Belustigung Schläge verteilten. Beständig, auch nachts, ließen die Betreiber in der Turnhalle laute Musik laufen.

Die eigentliche Folter zum Erwirken gewünschter Aussagen geschah nachts, heißt es weiter; hierfür wurden die Internierten einzeln nachts herausgepickt und in einem Kabinett gleich nebenan gefoltert. Gerade wenn mit Schlägen und Stromschlägen gefoltert worden sei, seien die Schmerzensschreie gut zu hören gewesen. Alexander Dubinski schließt diesen Teil seiner Erzählung wie folgt ab:

"Von denen, die durch diese Hölle mussten, unterzeichneten 99 Prozent Staatsverrat-Geständnisse und tätigten auch Falschaussagen gegen Dritte. Ich bin mir sicher, in den Sachen der 13 ‚Attentate‘ auf Selenskij wurde ebendort 'erfolgreich ermittelt'."

Der so ganz und gar nicht prorussische ukrainische Oppositionelle Dubinski, der dem Folteropfer Igor Kolesnikow ernsthaft vorwirft, dass dieser in der Tat enge Verbindungen zu russischen Geheimdiensten unterhalte, versucht nach eigener Aussage, die Beziehungen der Ukraine mit der US-Regierung vor dem völligen und endgültigen Zusammenbruch zu retten. Nicht zuletzt auch weil Bidens damaliger Konkurrent Donald Trump bald sein Amt antreten werde. Diesem so deklarierten Vorhaben geschuldet ist das Fazit des an Selenskij gerichteten Teils der Meldung:

"Seit Beginn des Krieges wurde die Existenz des ganzen Staatsapparates der Ukraine, einschließlich des SBU, mit Mitteln aus internationalen Hilfen finanziert – von denen die meisten über das US-Außenministerium laufen.

Somit finanzierten die USA unter anderem auch dieses KZ des SBU, wo Ihr Freund Iwan, der Dummkopf zusammen mit Maljuk Aussagen gegen den nun gewählten US-Präsidenten herausfolterte – zwecks dessen Diskreditierung und zwecks Einmischung in die US-Innenpolitik."

Alle Informationen, die Dubinski vorlägen, habe er durch seine Anwälte bereits an die US-Botschaft in Kiew sowie weitere zuständige oder möglicherweise interessierte US-Organe geleitet – und eingedenk seiner Lage und seines Aufenthaltsortes um die Gewährleistung seiner Sicherheit gebeten: Er habe mehrfach Drohungen erhalten.

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