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Reuters: USA verschärfen Exportkontrollen für moderne Chips nach China

Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten hat den taiwanesischen Halbleiterriesen TSMC Berichten zufolge angewiesen, Lieferungen von hoch entwickelten Chips, die beispielsweise für KI-Anwendungen eingesetzt werden, an chinesische Firmen zu stoppen.
Reuters: USA verschärfen Exportkontrollen für moderne Chips nach ChinaQuelle: Gettyimages.ru © jiefeng jiang

Die USA haben einen der weltgrößten Halbleiterhersteller, das taiwanesische Unternehmen TSMC, angewiesen, den Export von hoch entwickelten Chips, die in KI-Anwendungen eingesetzt werden, an chinesische Kunden zu stoppen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur, das US-Handelsministerium habe TSMC ein Schreiben geschickt, in dem es Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte hoch entwickelte Chips mit einer Größe von sieben Nanometern oder mehr anordnet, die für China bestimmt sind. Die Beschränkungen für Halbleiter, die ihre Anwendung in KI-Beschleunigerchips und Grafikprozessoren (GPU) finden, treten am 11. November in Kraft.

Dem Bericht zufolge soll die Anordnung nur wenige Wochen, nachdem TSMC die USA darüber informiert hat, dass einer seiner Chips in einem KI-Prozessor von Huawei gefunden wurde, erfolgt sein.

Im vergangenen Monat hatte Reuters berichtet, dass TSMC die Lieferungen an das chinesische Unternehmen Sophgo ausgesetzt hatte, nachdem dessen Chip mit einem in einem Huawei-KI-Prozessor gefundenen Chip übereingestimmt hatte.

Dem chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei wurden im Jahr 2019 US-Handelsbeschränkungen auferlegt, da ihm vorgeworfen wurde, Spionage zu unterstützen. Die Aufnahme in die Liste bedeutet, dass Huawei-Zulieferer spezielle Lizenzen einholen müssen, um Waren oder Technologien an das Unternehmen zu liefern.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, die USA und China, haben sich in den vergangenen Jahren einen Wettstreit um die Vorherrschaft in wichtigen Technologiebereichen, einschließlich Halbleitern, geliefert. Washington hat die Exportkontrollen verschärft, die chinesische Firmen daran hindern, bestimmte amerikanische Komponenten zu kaufen, und begründet dies mit "Risiken für die nationale Sicherheit".

Im Jahr 2020 verbot Donald Trump während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident die Ausfuhr von Anlagen zur Herstellung moderner Halbleiter an die Semiconductor Manufacturing International Corp (SMIC), Chinas führenden Chiphersteller. Das Verbot wurde 2022 auf alle staatlichen Chipfabriken in China ausgeweitet und soll den Verkauf von bestimmten Chips an chinesische Firmen verhindern, die in verschiedenen Ländern der Welt mit amerikanischen Werkzeugen hergestellt werden.

China hat die Exportbeschränkungen wiederholt kritisiert und erklärt, dass sie den weltweit anerkannten Marktregeln zuwiderlaufen. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, sagte, die Sanktionen Washingtons gingen über das Konzept der nationalen Sicherheit hinaus und zerstörten die Lieferketten.

Das taiwanesische Unternehmen TSMC ist der weltweit führende Hersteller fortschrittlicher Computerchips und produziert etwa 90 Prozent des weltweiten Angebots an modernsten Halbleitern. Im März 2023 warnte der frühere nationale Sicherheitsberater der USA, Robert O'Brien, dass Washington bereit sei, Taiwans Halbleiterfabriken zu zerstören, wenn dies nötig sei, um zu verhindern, dass sie in die Hände Chinas fallen.

Offiziell bekennen sich die USA zur Ein-China-Politik, die besagt, dass Taiwan – das seit 1949 selbstverwaltet ist, aber nie offiziell seine Unabhängigkeit von Peking erklärt hat – ein integraler Bestandteil des chinesischen Territoriums ist. Peking hat sich energisch gegen eine Zusammenarbeit zwischen Washington und Taipeh gewehrt, die es als Verletzung seiner Souveränität und Einmischung in seine inneren Angelegenheiten ansieht.

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