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Mehrere russische IT-Spezialisten von Arbeit an Linux-Kernel suspendiert

Aufgrund der US-Sanktionen haben die Vertreter des Linux-Kernels elf Systemverwalter ausgeschlossen, die mit russischen Organisationen in Verbindung stehen oder russische E-Mail-Dienste nutzen. Die Reaktionen in der Linux-Community sind gemischt.
Mehrere russische IT-Spezialisten von Arbeit an Linux-Kernel suspendiertQuelle: Gettyimages.ru © Deagreez

Greg Kroah-Hartman, der Hauptentwickler des Linux-Kernels, hat elf Mitarbeiter von der Entwicklung des weltweit verbreiteten Betriebssystems ausgeschlossen. Betroffen sind Personen, die mit russischen Organisationen in Verbindung stehen oder russische E-Mail-Dienste nutzen. Als Grund nannte er die Einhaltung "verschiedener Compliance-Anforderungen".

Zu den Betroffenen gehören Mitarbeiter renommierter Institutionen wie der Moskauer Hauptuniversität und einer Zweigstelle der Sberbank. Sie waren für die Wartung einer Reihe von Treibern und Subsystemen verantwortlich.

Der Ausschluss steht im Zusammenhang mit internationalen Sanktionen gegen Russland, die seit Beginn des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 erheblich verschärft wurden. Diese Sanktionen umfassen Beschränkungen, die es US-Unternehmen und Einzelpersonen verbieten, russischen Organisationen IT-Dienstleistungen anzubieten.

Auch Linus Torvalds, der Erfinder von Linux, äußerte sich zu den Hintergründen und sagte, diese seien "völlig klar". "Wenn Sie noch nichts von den russischen Sanktionen gehört haben, sollten Sie einmal versuchen, die Nachrichten zu lesen. Und mit Nachrichten meine ich nicht den vom russischen Staat gesponserten Spam."

Torvalds betonte, dass die Situation nicht nur eine US-amerikanische Angelegenheit sei, sondern auch historische Wurzeln habe. Torvalds erinnerte an die Spannungen zwischen Finnland und Russland, die bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückreichen. Im November 1939 begann der sowjetisch-finnische Krieg, der im März 1940 mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrags endete, in dem Helsinki etwa 10 Prozent seines Territoriums an Moskau abtrat.

"Ich bin Finne. Dachten Sie, ich unterstütze die russische Aggression? Anscheinend ist es nicht nur ein Mangel an echten Nachrichten, sondern auch ein Mangel an historischem Wissen."

"Ich werde auch nicht anfangen, rechtliche Fragen mit irgendwelchen Leuten im Internet zu diskutieren, von denen ich ernsthaft vermute, dass sie bezahlte Schauspieler sind und/oder von ihnen angestiftet wurden."

Die Reaktionen der Linux-Gemeinschaft sind gemischt. Einige unterstützten die Entscheidung mit der Begründung, diese sei notwendig gewesen, um die Sanktionen zu erfüllen. Andere kritisierten die Vorgehensweise als diskriminierend und einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft von Open-Source-Software. Nikita Sсhubin, ein russischer Linux-Entwickler, der aus dem Team nicht entfernt wurde, sagte, Kroah-Hartman habe "den schlechtesten und unehrlichsten Weg" gewählt, um mit der Situation umzugehen. Die Namen der Betroffenen seien nicht einmal in einen Teil verschoben worden, wo ihre früheren Beiträge zum Projekt gewürdigt würden.

Anfang Oktober entließ die ABBYY-Gruppe, ein Unternehmen für Dokumentenverarbeitung und Texterkennung, Mitarbeiter, die von Russland und Weißrussland in europäische Büros versetzt worden waren. Diese Entlassungen wurden als Teil einer "globalen Transformation" des Unternehmens dargestellt. Ehemalige Mitarbeiter berichteten, dass für die Entlassungen verschiedene Gründe angeführt wurden, darunter Compliance und Sicherheit.

Die russische Regierung bezeichnet die verhängten Sanktionen als unrechtmäßig. Präsident Wladimir Putin fordert die Aufhebung der Sanktionen als eine der Bedingungen für einen Waffenstillstand und die Wiederaufnahme von Verhandlungen im Ukraine-Konflikt. 

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