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Vizeaußenminister: Russland will keinen Krieg, wird aber seine Sicherheitsinteressen wahren

Der russische Vizeaußenminister Sergei Rjabkow stellt in einem Interview fest, dass sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington auf dem tiefsten Punkt seit Jahrzehnten befinden. Russland wolle keinen Krieg, werde aber seine grundlegenden Sicherheitsinteressen verteidigen.
Vizeaußenminister: Russland will keinen Krieg, wird aber seine Sicherheitsinteressen wahrenQuelle: Gettyimages.ru © Sefa Karacan/Anadolu Agency

Am Dienstag hat die serbische Zeitung Politika ein Interview mit dem stellvertretenden Außenminister Russlands, Sergei Rjabkow, veröffentlicht. Der Diplomat äußert sich in dem Gespräch zu mehreren Themen, darunter eine angebliche internationale Isolation Moskaus und der aktuelle Stand der Beziehungen zwischen Russland und den USA. Die Beziehungen seien jetzt wirklich auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten, meint der russische Vizeaußenminister. Er führt aus:

"Das Risiko eines direkten Konflikts zwischen Russland und den USA sollte nicht unterschätzt werden. Leider setzt Washington seine endlosen Versuche fort, unsere Stärke in verschiedenen Bereichen auf die Probe zu stellen."

Moskau sei geduldig und ziehe keine roten Linien, fügt Rjabkow hinzu. Es seien die westlichen Länder, die das Thema instrumentalisierten. Auf diese Weise stifteten sie sich gegenseitig an, um Kiew einen Gefallen zu tun und die NATO in einen direkten Konflikt mit Russland zu treiben.

"Wir sind uns bewusst, dass dies eine äußerst gefährliche Situation ist."

In Russland werde derzeit an Änderungen der Staatspolitik im Bereich der nuklearen Abschreckung gearbeitet, betont der Diplomat. Die klassische nukleare Abschreckung sei nicht voll tragfähig, was bedeute, dass Russlands Nukleardoktrin einer Änderung bedürfe. Moskau verheimliche die Tatsache nicht, dass dies mit der maßlosen Unterstützung des Kiewer Regimes "durch seine westlichen Gönner", aber auch mit Erfahrungen zusammenhänge, die bei der militärischen Sonderoperation gemacht worden seien, erklärt Rjabkow.

Moskau rechne damit, dass die USA, weitere NATO-Mitgliedsstaaten und Militärplaner in Brüssel die Warnbotschaft hören und verstehen würden, die mit besagter Aktualisierung der Staatspolitik in Verbindung stehe. Russlands Vizeaußenminister stellt klar:

"Wir wollen keinen Krieg, aber wir werden auch nicht zulassen, dass die grundlegenden Sicherheitsinteressen Russlands und des russischen Volkes endlos untergraben werden."

Angesprochen auf die Behauptung westlicher Länder, dass sich Russland angeblich in einer internationalen Isolation befinde, betont der Diplomat, dass "diese Gerüchte überhaupt nicht der Realität entsprechen". Mit Blick auf den XVI. Gipfel des Staatenverbunds BRICS, der am Dienstag in Kasan in der russischen Teilrepublik Tatarstan startete, gibt Rjabkow an, dass dort mehr als 30 führende Persönlichkeiten der Welt sowie Vertreter mehrerer internationaler Organisationen zusammenkommen werden.

Zudem stellt er fest, dass die Wirtschaftsindikatoren der BRICS-Staaten höher als die der westlichen Länder seien. Der Anteil der Gruppe BRICS am globalen BIP bei Kaufkraftparität erreiche fast 40 Prozent. Der russische Vizeaußenminister im Wortlaut:

"Doch nicht nur das: Die BRICS ist ein von gemeinsamen Werten geleiteter Staatenverbund. Dies impliziert unter anderem gegenseitigen Respekt, bedingungslose Achtung der nationalen Souveränität, Anerkennung der Fähigkeit jedes Landes, seinen eigenen Weg zu wählen, sowie die völlige Ablehnung von Versuchen der Diktatur und des Drucks."

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