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Experte: Zugang zum innereuropäischen Markt für Nicht-EU-Staaten kaum möglich

Der russische Experte Schota Apchaidse erklärt, dass Länder wie Armenien und Georgien kaum Zugang zum EU-Markt haben. Trotz Subventionsmöglichkeiten bestünden hohe Hürden und politische Entscheidungen würden nach westlichen Interessen getroffen.
Experte: Zugang zum innereuropäischen Markt für Nicht-EU-Staaten kaum möglich© RobsonPL

Der europäische Markt ist für Länder, die nicht Mitglied der Europäischen Union sind, fast unzugänglich. Dies erklärte Schota Apchaidse, ein Experte an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, am Montag im Rahmen des wissenschaftlich-kulturellen Forums "Von Traditionen zur Sicherheit". Das Forum wurde von der Vertretung der Regierungsagentur Rossotrudnitschestwo in Armeniens Hauptstadt Jerewan abgehalten. RIA Nowosti zitiert Apchaidse mit den Worten:

"Der Markt ist sehr diversifiziert. Man kann sagen, dass der Zugang zum innereuropäischen Markt praktisch eine Utopie ist. Länder wie Armenien und Georgien, die keine EU-Mitglieder sind, selbst Beitrittskandidaten zur EU, sind in allem eingeschränkt. Es gibt sehr viele Anforderungen und Standards."

Apchaidse zufolge zeige die Erfahrung der baltischen Staaten oder des östlichen Balkans sowie Rumäniens und Bulgariens nach dem Beitritt zur Europäischen Union, dass in diesen Ländern die gesamte Industrie und Landwirtschaft praktisch verschwunden sei:

"Es gibt gewisse Monopole – französische Produzenten, spanische Produzenten, das kapitalistische System. Und als der sozialistische Ostblock in dieses kapitalistische System integriert wurde, haben die Monopole natürlich alles zerstört. Denn wozu brauchen sie einen Konkurrenten? Sie brauchen einen Absatzmarkt, billige Arbeitskräfte."

Allerdings wies der Experte darauf hin, dass die Ausrichtung der EU nicht nur negativ sei. Zuschüsse, Subventionen und weitere Finanzmittel stünden zur Verfügung:

"Aber es kommt darauf an, wohin das alles fließt. Im Großen und Ganzen ändert sich die staatliche Struktur dadurch nicht. Und wenn es um Georgien oder Armenien geht, muss man verstehen, dass der EU-Beitrittsprozess ein ziemlich langer Prozess ist."

Apchaidse betonte, dass unabhängig davon, welche Schritte oder Phasen ein Land durchläuft, von den westeuropäischen Ländern prinzipielle politische Entscheidungen getroffen werden und dass diese Länder diese Entscheidungen nur dann treffen, wenn diese vorteilhaft für sie sind.

Auch erinnerte Apchaidse daran, dass die Türkei, die in vielerlei Hinsicht vielen europäischen Ländern wirtschaftlich überlegen sei, nicht in die EU aufgenommen worden sei, weil sie geografisch, ethnisch und religiös nicht in die EU passe, "genauso wenig wie Georgien und Armenien".

"Das ist die objektive Realität. Egal, welche Märchen sich jetzt verschiedene Politiker ausdenken oder ihre subjektive Meinung nach ihren politischen Interessen äußern, es ist absoluter Unsinn."

An dem Forum in Jerewan nahmen Experten aus Armenien, Russland und Georgien teil.

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