Jeffrey Sachs: USA nutzen US-Dollar als Waffe
Die US-Regierung hat den Dollar zur Waffe gemacht, anstatt ihn als Tauschmittel oder Wertaufbewahrungsmittel zu nutzen, sagte der preisgekrönte US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Public-Policy-Analyst Jeffrey Sachs.
Sachs äußerte sich am Donnerstag in seiner per Videolink übertragenen Ansprache bei einem Treffen der Finanzminister und Zentralbankgouverneure der BRICS-Staaten. Die Beamten trafen sich in Moskau, um die Verbesserung des internationalen Währungs- und Finanzsystems im Vorfeld des BRICS-Gipfels 2024 in Kasan Ende des Monats zu erörtern.
Dem Wirtschaftswissenschaftler zufolge findet die Bewaffnung des Dollars offensichtlich durch die Beschlagnahmung eingefrorener russischer Vermögenswerte statt. Er erwähnte in diesem Zusammenhang auch das Einfrieren iranischer, venezolanischer, afghanischer und anderer Staatsgelder durch die US-Regierung.
Die USA und ihre Verbündeten haben im Rahmen ihrer Sanktionskampagne gegen die Ukraine russische Zentralbankguthaben in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar eingefroren, von denen etwa 5 Milliarden Dollar bei US-amerikanischen Banken liegen. Im April unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das die Beschlagnahmung russischer Gelder in den USA und deren Überweisung an einen Wiederaufbaufonds für die Ukraine ermöglicht.
"Man kann den Dollar nicht als Zahlungsmittel verwenden", sagte Sachs, wenn ein Präsident allein Anordnungen unterzeichnen und russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe beschlagnahmen kann. Die US-Währung sei zum "Instrument einer aggressiven Politik geworden" , schloss er. Sachs sagte weiter:
"Ich habe meiner eigenen Regierung in den letzten 15 Jahren gesagt: 'Hört auf damit, das ist verrückt, es wird das Vertrauen in den Dollar zerstören.' Man kann mit dem System so nicht weitermachen, das gilt nicht nur für Russland."
Er wies darauf hin, dass China einen normalen Handel ohne die Androhung von US-Sanktionen anstrebe, doch obwohl die chinesischen Banken Teil des SWIFT-Systems seien, müssten sie sich daran halten, da sie befürchteten, vom internationalen Finanznetz abgeschnitten zu werden.
"Der Punkt ist also, dass wir Alternativen brauchen, das ist klar", erklärte Sachs. "Natürlich brauchen die Länder Zahlungsmechanismen, die nicht auf dem Dollar basieren. Wir werden einige schnelle, spezielle Einheiten brauchen, die nicht auch in die Dollar-Zahlungssysteme involviert sind ... Einheiten, die nicht direkt sanktioniert werden können ..."
Der Wirtschaftswissenschaftler betonte, dass "die beste Alternative wäre, wenn die USA zu Verstand, Anstand und Rechtmäßigkeit zurückfinden und aufhören würden, einseitige Sanktionen zu verhängen."
Das Vorgehen der Vereinigten Staaten sei "absolut falsch" und nach den Maßstäben des Völkerrechts und der UN-Charta illegal, sagte Sachs, der auch Präsident des UN Sustainable Development Solutions Network ist.
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