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Ukrainische Soldaten berichten über "Alptraum von Pokrowsk"

Russische Truppen rücken auf Krasnoarmeisk (Pokrowsk) vor und Ugledar könnte bald eingekesselt sein, meldet das ukrainische Militär. Beide Städte sind von strategischer Bedeutung. Das russische Verteidigungsministerium hat über die Kämpfe dort bereits berichtet.
Ukrainische Soldaten berichten über "Alptraum von Pokrowsk"Quelle: Gettyimages.ru © Libkos

Nach monatelangem ständigem Druck setzen die russischen Truppen ihre Offensive entlang der gesamten Frontlinie im Donbass fort. Einer der wichtigsten Befestigten Räume der ukrainischen Streitkräfte, die Stadt Ugledar, droht nun eingekesselt zu werden. Dies teilten ukrainische Militärs gegenüber der New York Times (NYT) mit.

Ukrainische Kämpfer, die direkt an der Frontlinie im Einsatz seien, meldeten Erschöpfung. Während sie ein Gebiet verteidigten, sei ein anderes unmittelbar bedroht, heißt es. Ihnen zufolge stünden die russischen Truppen nun in der Nähe von Krasnoarmeisk (ukr: Pokrowsk), dem wichtigsten Logistikpunkt für die ukrainischen Streitkräfte in der Gegend.

Ein ukrainischer Militärangehöriger mit dem Rufnamen Ginseng beschrieb die Kämpfe nahe der Stadt als einen "Alptraum" und äußerte die Befürchtung, dass die Stadt "dem Untergang geweiht" sei, selbst wenn es seiner Gruppe gelingen sollte, ihre Position zu halten.

Als derzeit instabilsten Teil der Front bezeichnete das ukrainische Militär die Gegend um Ugledar, eine Stadt an der "strategischen Kreuzung der Gebiete Donezk und Saporoschje". Ukrainische Kämpfer erklärten, russische Truppen hätten wichtige Schächte in der Nähe der Stadt eingenommen und die Stadt in die Zange genommen. Dmitri, ein Oberleutnant der 72. Mechanisierten Brigade, erklärte gegenüber der NYT:

"Wenn es ihnen gelingt, das Minenfeld zu durchbrechen, wird Ugledar vollständig eingekesselt sein."

Im Moment würden die Soldaten in der Stadt "einfach durchhalten", so der Oberleutnant.

Zudem berichtete die NYT unter Bezugnahme auf Daten des Analyseprojekts DeepState, dass die Zahl der Berichte über Zusammenstöße zwischen russischen und ukrainischen Truppen auf über 200 pro Tag gestiegen sei. Vor diesem Hintergrund steige auch die Zahl der ukrainischen Verluste, so die Zeitung.

Ein Korrespondent der Zeitung besuchte eines der Frontkrankenhäuser, wo es einen ständigen Zustrom von Verwundeten gibt. Die Militärkrankenschwester Walerija sagte der NYT, dass ukrainische Soldaten mit schweren Kopfverletzungen und Verbrennungen, die mehr als 20 Prozent ihres Körpers bedeckten, eingeliefert würden.

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