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Durow knickt ein: Telegram-Nutzerdaten werden Behörden nach "rechtmäßigen Anfragen" mitgeteilt

Der CEO von Telegram, Pawel Durow, wurde letzten Monat in Frankreich verhaftet, da ihm laut Ermittlungsbehörden vorgeworfen wird, "extremistische Inhalte" auf der Plattform zuzulassen sowie IP-Adressen nicht zur Verfügung zu stellen. Nun erfolgte die Information zur Aktualisierung der "Nutzungsbedingungen".
Durow knickt ein: Telegram-Nutzerdaten werden Behörden nach "rechtmäßigen Anfragen" mitgeteiltQuelle: www.globallookpress.com © Pogiba Alexandra

Am 24. August wurde der Telegram-Gründer Pawel Durow in Paris verhaftet und kurzzeitig inhaftiert. Bedingung seiner Freilassung, war die Verpflichtung, sich zweimal wöchentlich bei der Polizei zu melden und Frankreich vorerst nicht zu verlassen. Einen Monat später erfolgt via Telegrammpost die Information an die Nutzer, dass das Unternehmen von "Personen missbraucht wurde, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstoßen haben". Daher erfolge nun die Kooperation mit Behörden, sollten "rechtmäßige Anfragen" Bezug nehmend auf deklarierte, vermeintliche Verbrechen angezeigt und "IP-Adressen und Telefonnummern" angefordert werden.

Die Messaging-App Telegram hat über ihren Macher und Kopf, Pawel Durow, angekündigt, gespeicherte IP-Adressen und Telefonnummern an Behörden weiterzugeben, sollte diese vermeintlich berechtigte rechtliche Anfragen zu Nutzern an das Unternehmen richten. Welche Behörden entsprechende Anträge stellen können und ob es sich dabei rein um Strafverfolgungsbehörden handeln wird, oder auch um geheimdienstliche oder sonstige Institutionen wurde in dem Posting nicht weiter benannt. Der vollständige Text, im Rahmen des Postings an 13 Millionen Follower des Telegram-Kanals des Unternehmens, lautet:

"Die Suche bei Telegram ist leistungsfähiger als bei anderen Messaging-Apps, da sie es den Benutzern ermöglicht, öffentliche Kanäle und Bots zu finden. Leider wurde diese Funktion von Personen missbraucht, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstoßen haben, um illegale Waren zu verkaufen.

In den letzten Wochen hat ein engagiertes Team von Moderatoren mit Hilfe von KI die Telegram-Suche viel sicherer gemacht. Alle problematischen Inhalte, die wir in der Suche identifiziert haben, sind nicht mehr zugänglich. Wenn Sie dennoch etwas Unsicheres oder Illegales in der Telegram-Suche finden, melden Sie es uns bitte über @SearchReport.

Um Kriminelle noch mehr davon abzuhalten, die Telegram-Suche zu missbrauchen, haben wir unsere Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien aktualisiert und sichergestellt, dass sie weltweit einheitlich sind. Wir haben klargestellt, dass die IP-Adressen und Telefonnummern derjenigen, die gegen unsere Regeln verstoßen, auf rechtmäßige Anfragen hin an die zuständigen Behörden weitergegeben werden können.

☝️ Diese Maßnahmen sollen Kriminelle entmutigen. Die Telegram-Suche ist dazu gedacht, Freunde zu finden und Nachrichten zu entdecken, nicht um illegale Waren zu bewerben. Wir werden nicht zulassen, dass schlechte Akteure die Integrität unserer Plattform für fast eine Milliarde Nutzer gefährden."

In der vorherigen Version der Datenschutz-Richtlinie war die Herausgabe von Nutzerdaten lediglich im Fall von Terrorverdächtigen vorgesehen. Jetzt ist allgemein von dem Verdacht "krimineller Handlungen" die Rede. Auf seiner Webseite gibt das Unternehmen ergänzend bekannt:

"Wenn Telegram eine gültige Anordnung von den zuständigen Justizbehörden erhält, die bestätigt, dass Sie ein Verdächtiger in einem Fall sind, der kriminelle Aktivitäten beinhaltet, die gegen die Telegram-Nutzungsbedingungen verstoßen, werden wir eine rechtliche Analyse der Anfrage durchführen und können Ihre IP-Adresse und Telefonnummer an die zuständigen Behörden weitergeben."

Die Mitteilung des Unternehmens, das sich jahrelang diesbezüglichen Forderungen, insbesondere vonseiten der USA, entgegengestellt hatte, erfolgt rund einen Monat, nachdem Durow im August auf dem Pariser Flughafen unmittelbar nach seiner Landung verhaftet wurde. Wenige Tage später, wurde er gegen Kaution von 5 Millionen Dollar freigelassen, darf aber während der laufenden Ermittlungen gegen das Unternehmen Frankreich nicht verlassen.

Die französischen Behörden werfen Durow demnach vor, unzureichend bei "Ermittlungen von Straftaten" kooperiert zu haben. Zusätzlich wird ihm Beihilfe zur "organisierten Verbreitung von Kindesmissbrauchsaufnahmen und Drogenhandel" vorgeworfen. Insgesamt umfasst das Ermittlungsverfahren zwölf Delikte.

Mehr zum Thema - Ex-Partnerin des Telegram-Gründers Durow fordert Anteil an der Plattform

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