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Britischer Ex-Militärattaché prognostiziert "endlosen Krieg" in der Ukraine

John Foreman war von 2019 bis 2022 als Militärattaché in der britischen Botschaft in Moskau tätig. Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt gibt er in einem Interview an, keine Chance zu erkennen, dass eine der Parteien die Oberhand gewinnen wird.  
Britischer Ex-Militärattaché prognostiziert "endlosen Krieg" in der UkraineQuelle: Sputnik © SERGEI BOBYLJOW

Wie hoch sind die Chancen der Ukraine auf einen Sieg im Konflikt mit Russland in der aktuellen Lage? John Foreman, der von 2019 bis 2022 als Militärattaché in der britischen Botschaft in Moskau tätig war, gibt eine Antwort auf diese Frage in einem Gespräch mit dem TV-Sender Sky News. Er führt aus:

"Ich sehe keine große Chance, dass Frieden erreicht wird, und ich sehe keine große Chance, dass eine der Parteien die Oberhand gewinnt, was zu einem langwierigen, endlosen Krieg ohne einen tatsächlichen Waffenstillstand an der Frontlinie führen würde."

Seit einiger Zeit entwickelt sich die Lage an der Front nicht zu Gunsten der Ukraine, fügt Foreman hinzu. Er betont, dass die Situation schwierig sei. In dem Zusammenhang weist er auf einen jüngsten Bericht der Financial Times von der vordersten Front hin, wonach die ukrainischen Truppen allmählich zurückgedrängt würden, da Russland hinsichtlich der Truppenzahl und der materiellen Ressourcen weit überlegen sei. Dabei habe Kiew seine Truppen von der Frontlinie im Donbass abgezogen und in Richtung des russischen Grenzgebiets Kursk verlegt. Foreman wörtlich:

"Ich glaube nicht, dass es vernünftig ist, anzunehmen, dass die Ukraine in der Lage sein wird, Russland zu verdrängen, ohne große Investitionen in US-amerikanische und westliche Waffen zu tätigen. Zu deren Bereitstellung waren die Verbündeten nicht bereit."

Zudem lägen die Konfliktparteien in ihren Forderungen bezüglich der Friedensverhandlungen weit auseinander, meint der frühere britische Militärattaché. Die Forderungen sowohl Russlands als auch der Ukraine seien maximalistisch, führt er aus. Während Moskau die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Gebiete Cherson und Saporoschje für sich beanspruche, bestehe Kiew auf einen vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat in einem Interview Anfang September erklärt, der Westen werde niemals zulassen, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij aufrichtige Friedensgespräche mit Russland führe. "Das erklärte Ziel des Westens ist es, die Russische Föderation radikal zu schwächen und strategisch zu besiegen, wenn nicht gar zu zerstückeln, was ebenfalls zu hören ist", betonte der Spitzendiplomat. "Der Westen wird Selenskij nicht einmal in die Nähe aufrichtiger Verhandlungen lassen", so Lawrow.

Russische Behörden hatten zwar wiederholt erklärt, dass Moskau zu Verhandlungen mit Kiew bereit sei, nach dem Überfall ukrainischer Streitkräfte auf das Gebiet Kursk äußerte Präsident Wladimir Putin jedoch, dass er einen Dialog für aussichtslos halte.

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