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The Times: Ukraine braucht US-Daten für britische Raketen

Um Ziele tief in Russland mit Storm Shadow-Raketen zu treffen, genügt es nicht, wenn nur London ihrem Einsatz zustimmt. Das bestätigten jetzt Quellen aus dem britischen Militär der englischen "Times". Britische Politiker hatten gehofft, dass auch das Weiße Haus den Angriffen zustimmt.
The Times: Ukraine braucht US-Daten für britische Raketen© Boevaya mashina, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Die Ukraine wird ohne von den USA gelieferte Zieldaten nicht im Stande sein, die aus Großbritannien gelieferten Storm Shadow-Raketen effektiv einzusetzen, berichtete die britische The Times.

In einem Artikel vom Samstag zitierte das Blatt fünf ehemalige britische Verteidigungsminister sowie den ehemaligen Premier Boris Johnson, die alle vortrugen, London solle Kiew im Alleingang erlauben, seine Waffen gegen das international anerkannte Gebiet Russlands einzusetzen, statt auf die Zustimmung aus Washington zu warten. "Es gibt keinen wahrnehmbaren Grund für die Verzögerung", beteuerte Johnson.

Die Ukraine drängt seit Monaten auf eine solche Genehmigung, während Russland warnte, das bedeute eine direkte Beteiligung des Westens am Konflikt zwischen Moskau und Kiew.

Die Times bemerkte, Großbritannien könne "die Storm Shadows ohne Genehmigung oder Unterstützung der USA abfeuern, aber sie könnten von der russischen Luftabwehr abgefangen oder vom Kurs abgebracht werden".

Eine Quelle aus dem britischen Militär sagte der Zeitung, die Storm Shadows, die eine gemeinsame Entwicklung von Großbritannien und Frankreich sind, "würden vermutlich in der umkämpften Umgebung voller elektronischer Abwehr, die die Russen haben, nicht überleben".

"Die russische elektronische Kriegsführung hat GPS nutzlos gemacht. Sie jammen es [stören das Signal]. Also muss man stattdessen einen anderen Datensatz verwenden, der den Amerikanern gehört", betonte die Quelle. Laut Times sind solche Daten klassifiziert, aber sie haben vermutlich mit den amerikanischen Kartierungsfähigkeiten zu tun.

In den Gesprächen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premier Keir Starmer in Washington am Freitag signalisierte das Weiße Haus, es werde das Thema von Angriffen in die Tiefe Russlands "auf Halt stellen", bis Ende des Monats der ukrainische (Ex-)Präsident Wladimir Selenskij nach New York kommt und seinen "Siegesplan" präsentiert. Diese Entwicklung "überraschte" die britischen Vertreter, die unter Berufung auf entsprechende "Hinweise" des US-Außenministers Antony Blinken nahelegten, die Biden-Regierung bewege sich hin zu einer Genehmigung solcher Angriffe, teilten Insider des Weißen Hauses der Times mit.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag wiederholt, dass der Ukraine die Fähigkeiten abgehen, um die weitreichenden westlichen Systeme eigenständig zu bedienen, da die Zielprogrammierung derartiger Systeme Aufklärung von NATO-Satelliten und Feuerlösungen erfordert, die "nur durch NATO-Personal eingegeben werden können".

Die Genehmigung derartiger Angriffe bedeute, "dass NATO-Länder – die USA und europäische Länder – gegen Russland kämpfen", sagte Putin. Russland werde "auf Grundlage der Bedrohungen, denen wir uns gegenübersehen, die angemessenen Entscheidungen treffen", fügte er hinzu.

Im Mai, als London erstmals davon sprach, den Ukrainern Angriffe mit Storm Shadows tief nach Russland hinein zu erlauben, warnte Moskau, es könne "jede britische Militäreinrichtung und -ausrüstung auf dem Gebiet der Ukraine und darüber hinaus" in Erwiderung zum Ziel nehmen.

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