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Von Menschenhändlern ins russische Militär gelockt – Inder dürfen nach Hause

Indien hatte Russland um Hilfe bei der Rückführung von Staatsangehörigen gebeten, die größtenteils von indischen Menschenhändlern in das Konfliktgebiet gelockt worden seien. Indische Ermittlungsbehörden haben Strafverfahren gegen 19 Anwerbe-Organisationen in Indien eingeleitet.
Von Menschenhändlern ins russische Militär gelockt – Inder dürfen nach HauseQuelle: www.globallookpress.com © Belkin Alexey / news.ru

Fünfunddreißig indische Staatsangehörige, die im Ukraine-Konflikt an der Seite der russischen Armee gekämpft haben, sind nach Hause zurückgekehrt. Das  bestätigte Neu-Delhi am Donnerstag. Premierminister Narendra Modi hatte das Thema im Juli bei seinem Besuch in Russland angesprochen.

Bei einer Pressekonferenz in der indischen Hauptstadt sagte der Sprecher des Außenministeriums, Randhir Jaiswal, dass insgesamt 45 Inder aus dem russischen Militär entlassen worden seien. Zehn seien bereits vor Modis Besuch in Russland nach Hause zurückgekehrt. Man bemühe sich derzeit um die Entlassung von etwa 50 weiteren Personen.

Im August erklärte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, dass in den vergangenen neun Monaten 91 indische Staatsangehörige von der russischen Armee rekrutiert worden seien. Acht von ihnen seien gestorben. Putin habe Modi die Entlassung aller Inder aus der russischen Armee zugesagt. Jaishankar erklärte dazu:

"Der Premierminister hat [bei seinem Besuch in Moskau] von Präsident [Wladimir] Putin die Zusicherung erhalten, dass jeder indische Staatsbürger, der in den Diensten der russischen Armee steht, entlassen wird."  

Indische Staatsangehörige wurden von Menschenhändlern nach Russland gelockt, die ihnen lukrative Jobs versprachen. Das ginge aus mehreren Berichten in indischen Medien sowie aus Erklärungen der wichtigsten Ermittlungsbehörde in Neu-Delhi, dem Central Bureau of Investigation (CBI), hervor. Das CBI teilte im März mit, es habe ein Strafverfahren gegen 19 Personen und Einrichtungen wegen ihrer angeblichen Rolle bei der Anwerbung von Indern eingeleitet und mehrere Festnahmen vorgenommen.

Nach eigenen Angaben stand Russland in dieser Angelegenheit auf diplomatischem und anderem Wege mit den indischen Behörden in Kontakt. Im Juni stellte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, klar, dass Beamte in Moskau in keiner Weise an der Rekrutierung indischer Staatsangehöriger für den Kampf an der Seite der russischen Armee beteiligt seien.

Im Juli hatte Modi die Angelegenheit bei Putin in Moskau zur Sprache gebracht. Anschließend hatte der stellvertretende Missionschef der russischen Botschaft in Neu-Delhi, Roman Babushkin, gegenüber Journalisten erklärt, Russland und Indien stünden "auf derselben Seite", wenn es darum gehe, indische Staatsangehörige "so schnell wie möglich" zurückzubringen.

Babushkin betonte, wie wichtig es sei, gegen Menschenhändler vorzugehen. Er erklärte aber auch, dass es dem russischen Militär "nicht an Soldaten" fehle und dass es nicht proaktiv ausländische Kämpfer anwerbe. Einige Inder, die in der Konfliktzone identifiziert wurden, seien auch "aus rein kommerziellen Gründen" dorthin gegangen. "Um Geld zu verdienen, um weitere Vorteile und Vergünstigungen zu erhalten, einschließlich der erleichterten russischen Staatsbürgerschaft", so Babushkin.

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