Bloomberg: Genehmigung ukrainischer Raketenschläge gegen Russland wird Ende September erteilt
Die US-Nachrichtenplattform Bloomberg berichtet am Donnerstag, dass die Genehmigung ukrainischer Raketenschläge mit britischen und US-amerikanischen Lang- und Mittelstreckenraketen nicht vor der am 24. September 2024 beginnenden Tagung der UN-Vollversammlung verkündet werden wird.
Die Außenminister der USA und Großbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, haben sich laut Bloomberg am Mittwoch in Kiew die Argumente des ukrainischen Machthabers Wladimir Selenskij angehört und eine Liste mit möglichen Zielen der Raketenschläge auf russischem Gebiet erhalten. Nun soll das Thema von US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premier Keir Starmer noch in der laufenden Kalenderwoche erörtert werden.
Das Treffen zwischen Blinken, Lammy und Selenskij habe länger als geplant gedauert. Selenskij, dessen reguläre Amtszeit als ukrainischer Präsident Ende Mai abgelaufen war, erläuterte ausführlich, warum die Ukraine innerhalb Russlands "zuschlagen" müsse, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person, die in der Bloomberg-Publikation zitiert, aber namentlich nicht genannt wird. Die Person berichtete laut Bloomberg, Selenskij habe beteuert, dass die Ukraine nur an militärischen Zielen interessiert sei.
Dass eine endgültige Entscheidung Londons und Washingtons nicht vor dem 24. September fallen werde, leiten die Autoren des Artikels aus Bemerkungen von David Lammy her, wonach das UN-Treffen die nächste Gelegenheit wäre, um über Langstreckenraketen und die weitere Unterstützung für die Ukraine zu sprechen. Das Vereinigte Königreich hat bereits angedeutet, dass es offen dafür ist, dass die Ukraine militärische Ziele in Russland mit britischen Storm-Shadow-Raketen angreift. Es sei daran erinnert, dass Großbritannien seit den jüngsten Wahlen dieses Jahr von einer Labour-Regierung geführt wird.
Bloomberg berichtet weiter, dass das US-Militär die Angelegenheit im Gegensatz zu den Diplomaten eher skeptisch betrachtet. So sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin letzte Woche, dass die Erlaubnis für Kiew, Russland mit Langstreckenraketen zu beschießen, den Charakter des Krieges nicht ändern würde. Die Entscheidung über die Genehmigung der Schläge sei aber eine politische, sodass militärische Erwägungen wahrscheinlich in den Hintergrund treten werden.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.