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Großbritannien erlaubt Kiew Raketenangriffe gegen Ziele in Russland

Einem Bericht zufolge hat London beschlossen, Kiew den Einsatz von Storm-Shadow-Marschflugkörpern für Angriffe auf Russland zu gestatten. Auch Washington sei bereit, seine Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen zu lockern. Moskau warnt vor Konsequenzen.
Großbritannien erlaubt Kiew Raketenangriffe gegen Ziele in RusslandQuelle: Gettyimages.ru © John Keeble

Großbritannien hat offenbar grünes Licht für Raketenangriffe der ukrainischen Armee auf Ziele tief in Russland gegeben, berichtete The Guardian. Der Einsatz der Raketen werde aber wahrscheinlich eingeschränkt, "um rücksichtslose oder unnötige Angriffe zu vermeiden".

Die Entscheidung stehe im Zusammenhang mit dem Einsatz von Storm-Shadow-Raketen, der von London bereits genehmigt worden sei. Das berichtete die britische Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf anonyme Regierungsquellen in einem Bericht über den gemeinsamen Besuch von US-Außenminister Anthony Blinken und des britischen Außenministers David Lammy in Kiew.

Blinken und Lammy seien nur deshalb gemeinsam nach Kiew gereist, weil es eine positive Entscheidung über Storm Shadow gegeben habe. Der Guardian merkte an, dass die Entscheidung, falls Lammy sie in Kiew öffentlich verkündet hätte, als unnötige Provokation hätte aufgefasst werden können.

Auch Blinken deutete laut der Zeitung an, dass das Weiße Haus die Restriktionen aufheben wolle. Er habe dafür "den bisher deutlichsten Hinweis" gegeben. Der Minister habe gegenüber Reportern erklärt, dass der Einsatz solcher Waffen gegen Ziele in Russland tatsächlich diskutiert worden sei und er US-Präsident Joe Biden über die Gespräche in Kiew informieren wolle.

Zudem habe Blinken in Gesprächen am Dienstag auf eine mögliche Raketenlieferung aus dem Iran an Moskau hingewiesen, was von Experten als mögliches Signal für einen Kurswechsel Washingtons interpretiert werde. Auch Lammy habe betont, dass die  Lieferung dieser Raketen eine "bedeutende und gefährliche Eskalation" darstelle.

Ursprünglich waren die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen eingeführt worden, um eine direkte Beteiligung der USA und ihrer Verbündeten an dem Konflikt mit Russland zu vermeiden. Seit Monaten fordert Kiew jedoch die Aufhebung der Auflagen.

Der russische Senator Alexei Puschkow kritisierte, Washington und London beeinflussten die öffentliche Meinung über die Medien, um Unterstützung für die Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine zu erhalten:

"Die Entscheidung, russisches Territorium anzugreifen, wird eindeutig vorbereitet. Es gibt zu viele Spekulationen und Andeutungen, um sie auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn die Entscheidung noch nicht gefallen ist, scheint sie nur noch eine Frage von Tagen zu sein. Die Veröffentlichung des Guardian ist kein Zufall. Sie bereiten die Öffentlichkeit darauf vor."

Unterdessen hat der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow die USA scharf kritisiert und ihnen vorgeworfen, "die Grenzen unserer Toleranz gegenüber feindseligen Handlungen" zu testen und "den Weg für einen dritten Weltkrieg" zu ebnen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow kündigte am Mittwoch an, das russische Militär werde "angemessene Gegenmaßnahmen" ergreifen, während Außenminister Sergei Lawrow den Einsatz solcher Raketen als ein "Spiel mit dem Feuer" bezeichnete.  

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