Kim Jong-un: Pjöngjang will seine Atomstreitkräfte weiter ausbauen
Die politischen Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt spürbar erhöht. Nordkorea werde die eigenen Nuklearstreitkräfte verstärken, um "allen Bedrohungen durch seine nuklear bewaffneten Rivalen gewachsen zu sein". Dies erklärte Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un am Montag während einer Rede anlässlich des 76. Jahrestags der Gründung des Staates, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag berichtete.
Kim kündigte an, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal massiv ausbauen werde, um in der Lage zu sein, jederzeit Nuklearwaffen zur Gewährleistung der Sicherheit des Staates einzusetzen. Pjöngjang beabsichtige, eine "exponentielle Erhöhung der Zahl der Kernwaffen" fortzusetzen, um "verschiedenen Bedrohungen durch die Vereinigten Staaten und ihre Anhänger" zu begegnen.
Es ist nicht bekannt, über wie viele atomare Sprengköpfe das Land derzeit verfügt. Nach Schätzungen des Stockholm International Peace Research Institutes (SIPRI) sei Nordkorea im Besitz von 50 atomaren Waffen. Außerdem habe das Land genügend waffenfähiges Material für die Herstellung von 40 weiteren Sprengköpfen.
Die Spannungen mit Südkorea nehmen zu, weil Pjöngjang in den vergangenen Jahren seine Raketentests ausgebaut hat. Kim Jong-un habe wiederholt kriegerische Äußerungen gemacht, aber Washington und die verbündeten asiatischen Länder hätten sie immer ernst genommen, wie die Zeitung Kommersant berichtet.
Am Sonntag hat die nordkoreanische Zeitung Rodong Sinmun ein Foto von Kim Jong-un bei der Inspektion einer Munitionsfabrik veröffentlicht. Der nordkoreanische Staatschef wurde vor dem Hintergrund eines Raketenstart-Lastwagens mit zwölf Achsen gefilmt, dem größten seiner Art, der jemals der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Am Montag äußerte sich Pentagon-Sprecher Generalmajor Patrick Ryder zu dem Foto und sagte, dass Washington eng mit Seoul, Tokio und anderen Partnern zusammenarbeite, um die regionale Sicherheit aufrechtzuerhalten und potenzielle Angriffe abzuwehren.
Außerdem haben die USA und Südkorea im Juli ein Dokument über gemeinsame Grundsätze der nuklearen Abschreckung unterzeichnet, was in Nordkorea mit größerer Empörung aufgenommen wurde. Die beiden Seiten haben darin ihre Verpflichtung bekräftigt, "auf einen nuklearen Angriff der DVRK gegen die Republik Korea entschlossen zu reagieren". In dieser Hinsicht betonte der US-Präsident Joe Biden, dass die Abschreckungsmaßnahmen "alle verfügbaren US-Fähigkeiten, einschließlich der nuklearen Fähigkeiten", umfassen. Pjöngjang erwiderte, dass diese Vereinbarung in Wirklichkeit ein verschleierter Plan für einen Angriff auf Nordkorea sei.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Militarisierung Nordkoreas werde der Gedanke an eigene Atomwaffen in den Nachbarländern immer häufiger geäußert, berichtet Kommersant. Jahrzehntelang sei dieses Thema sowohl für Seoul als auch für Tokio ein Tabu gewesen.
Allerdings wachse in beiden Ländern derzeit das Interesse, selbst Kernwaffen zu besitzen und sich damit von Washington unabhängiger zu machen. Die Zeitung weist darauf hin, dass solche Diskussionen zwischen den beiden wichtigsten US-Verbündeten in Asien über die mögliche Entwicklung eigener nuklearer Abschreckungskräfte ein Weckruf für die USA sein könnten.
Dies zeige, wie wenig Vertrauen die Verbündeten in den nuklearen Schutzschirm der USA haben. Und falls Südkorea das Vertrauen in die USA völlig verliert und eigene Abschreckungskräfte aufbaut, könnten Japan, Taiwan und andere regionale Akteure ebenfalls beschließen, Atomwaffen herzustellen.
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