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Ukraine: Massives Fischsterben in Tschernigow

Einwohner der ukrainischen Region Tschernigow und der Bezirkshauptstadt gleichen Namens beobachten seit mehreren Tagen Fischsterben vor allem im Fluss Desna. Umweltschützer vermuten einen verschwiegenen Chemieunfall in der ukrainischen Stadt Schostka als Ursache.
Ukraine: Massives Fischsterben in TschernigowQuelle: www.globallookpress.com © Koshmal Victor/ZUMAPRESS.com

Über massives Fischsterben in zwei Flüssen im Norden der Ukraine, Schostka und Desna, berichten ukrainische Nutzer sozialer Netzwerke in den letzten Tagen. Mit Videos und Fotos wird dokumentiert, wie die Wasseroberfläche mit verendeten Fischen und Schalentieren bedeckt ist und wie die Kadaver massenhaft an die Ufer geschwemmt werden.

Als Ursache wird ein Unfall in einem der Chemiewerke in der Stadt Schostka vermutet, durch die der erstgenannte Fluss gleichen Namens verläuft, bevor er in die Desna mündet. Es soll sich konkret um das Werk Swesda handeln, das unter anderem Schießpulver herstellt. Bei dem Unfall sollen giftige Stoffe und Schwermetalle in den Fluss gelangt sein.

Offizielle ukrainische Medien hatten sich zunächst in Schweigen gehüllt, auch der Unfall in Schostka war nicht bestätigt worden. Erst nachdem russische Medien über die Umweltkatastrophe berichtet hatten, erschien auf dem Sender TSN am Montag ein Bericht, in dem – wenig überraschend – behauptet wurde, "Russen" hätten das Flusswasser vergiftet.

In der Tat nimmt die Desna ihren Anfang in der russischen Region Smolensk, nicht aber sein Zufluss Schostka, der komplett in den ukrainischen Regionen Sumy und Tschernigow verläuft. Außerdem gibt es keinerlei Meldungen oder Videobeweise über Fischsterben oberhalb des Zuflusses der Schostka in die Desna, obwohl es von dort bis zur russisch-ukrainischen Grenze noch etliche Kilometer sind.

Behauptet wird nun auch Fischsterben in dem Fluss Sejm, der aus der russischen Region Kursk kommend durch die Ukraine fließt und in die Desna mündet. Auch da gibt es aktuell keine Beweise dazu.

Der Bürgermeister der an der Desna gelegenen Stadt Tschernigow Alexander Lomako hat inzwischen bestätigt, dass tote Fische an den Stränden der Stadt angeschwemmt worden sind. Auf seinem Telegram-Kanal schrieb Lomako am Montag:

"Bezüglich der Umweltsituation am Fluss Desna. Seit dem 9. September ist das Wasser des Flusses am Goldenen Ufer (Zentralstrand der Stadt Tschernigow) dunkel gefärbt. An einigen Stellen ist ein Massensterben von Fischen zu beobachten."

Die Videobeweise des Fischsterbens sind allerdings zum Teil älteren Datums als der 9. September. Einer der ukrainischen Nutzer, der ein Beweisvideo postet, spricht von einer Woche, in der das Phänomen zu beobachten ist, ein anderes Video ist auf den 7. September datiert. Erstmals soll das Fischsterben nach Berichten dieser und anderer Augenzeugen am 31. August beobachtet worden sein.

Die Desna mündet im weiteren Verlauf unmittelbar nördlich von Kiew in den Dnjepr.

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