USA beschuldigen TV-Moderator Simes, Sanktionen verletzt zu haben
Wie das US-Justizministerium am Donnerstag auf seiner Webseite mitteilte, werden dem Politikwissenschaftler Dmitri Simes und seiner Frau Anastassija zwei Fälle von Sanktionsverstößen vorgeworfen.
In der ersten Anklageschrift wird Simes beschuldigt, gegen die im Mai 2022 über den russischen Sender Perwy Kanal verhängten Sanktionen verstoßen zu haben sowie an Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein. Nach Ansicht der Ermittler verstieß er gegen die Sanktionen, da er für den Sender als Moderator und Produzent arbeitet. Dafür soll er mehr als eine Million US-Dollar (rund 900.00 Euro), ein eigenes Auto mit Fahrer sowie Geld für eine Wohnung in Moskau und ein Team von zehn Mitarbeitern erhalten haben. Der Sender unterliegt seit Mai 2022 den US-Sanktionen.
In der zweiten Anklageschrift wird Anastasia Simes vorgeworfen, für einen sanktionierten russischen Geschäftsmann Antiquitäten gekauft zu haben. Sie soll die Kunstwerke in den USA und Europa gekauft, nach Hause geliefert und von dort nach Russland verschickt haben. Dafür habe sie eine Vergütung erhalten.
Den beiden droht eine Höchststrafe von jeweils 60 Jahren. Der Politologe, der die US-Staatsbürgerschaft besitzt, hält sich derzeit in Moskau auf.
Simes kommentierte die Vorwürfe als "vorhersehbar" und zugleich "schockierend". Als er sich entschieden habe, für das russische Fernsehen zu arbeiten, habe er "mit den unangenehmsten Konsequenzen" gerechnet. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen.
Im August führte das FBI eine mehrtägige Durchsuchung im Haus des Ehepaares im US-Bundesstaat Virginia durch. Augenzeugen berichteten Reportern, dass während der Durchsuchung Gegenstände aus dem Haus mit Lastwagen abtransportiert wurden.
Dmitri Simes (geb. Simis) ist ein in der Sowjetunion geborener Politikwissenschaftler und Historiker, der in den 1980er-Jahren in die USA auswanderte. Er ist ehemaliger Herausgeber des konservativen Magazins The National Interest. Seit 2018 moderiert er die Talkshow "Bolschaja Igra" (dt.: Großes Spiel) auf dem Sender Perwy Kanal. Im Jahr 2023 moderierte der 76-Jährige eine Plenarsitzung des Sankt Petersburger Wirtschaftsforums, an der auch Wladimir Putin teilnahm.
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