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Spionagevorwurf: Japan protestiert gegen Verhaftung seines Staatsbürgers in Weißrussland

In Weißrussland ist ein japanischer Staatsbürger unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet worden. Er soll mehr als 9.000 Fotos im Grenzgebiet zur Ukraine gemacht haben. Nun hat sich Tokio mit einem Protest an die Regierung in Minsk gewandt.
Spionagevorwurf: Japan protestiert gegen Verhaftung seines Staatsbürgers in WeißrusslandQuelle: Sputnik © Wiktor Tolotschko

Der staatliche Fernsehsender Belarus-1 berichtete diese Woche, dass der japanische Staatsbürger Masatoshi Nakanishi wegen Spionagevorwürfen verhaftet worden ist. Er wird verdächtigt, mit dem japanischen Geheimdienst zusammengearbeitet und militärische Informationen, unter anderem über Truppenbewegungen und militärische Ausrüstung, gesammelt und weitergegeben zu haben.

In der Sendung sagte der Mann: "Ich gehe davon aus, dass meine Handlungen der Sicherheit des Staates Weißrussland geschadet haben." Er habe Fotos in der Nähe der ukrainischen Grenze gemacht, auf denen Brücken und Eisenbahnlinien zu sehen seien. Diese könnten von den USA oder der Ukraine für einen möglichen Angriff auf weißrussisches Staatsgebiet genutzt werden, erklärte er. Sein Land habe "sehr enge Beziehungen zu den USA".

Während seines sechsjährigen Aufenthalts in Weißrussland soll der Japaner mehr als 9.000 Fotos im Grenzgebiet zur Ukraine gemacht haben. "Ich wollte die Fotos dem japanischen Geheimdienst übergeben. Ich fuhr an die Grenze zur Ukraine und machte viele Fotos", erklärte er.

"Das war nicht richtig. Ich habe etwas Falsches getan und bereue es."

Nun hat die japanische Regierung gegen die Ausstrahlung der Sendung protestiert. Yoshimasa Hayashi, der Leiter des Kabinettssekretariats, sagte, man sei der Ansicht, dass der Inhalt gegen die Menschenrechte verstoße.

"Obwohl wir auf die Rückziehung der Sendung gedrängt haben, ist es sehr bedauerlich, dass sie dennoch ausgestrahlt wurde. Wir haben sofort nach der Ausstrahlung beim weißrussischen Außenministerium Protest eingelegt."

Die japanischen Behörden würden "jede erdenkliche Unterstützung leisten, um die Interessen unserer Bürger zu schützen".

Laut dem Bericht ist Nakanishi ein Rechtsanwalt, der seit 2008 osteuropäische Länder besucht. Der Japaner sei 2018 nach Weißrussland eingereist, wo er eine Scheinehe eingegangen sei, die später aufgelöst worden sei. Er soll an der Staatlichen Universität Gomel Japanisch unterrichtet haben.

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