RT-Chefin Simonjan kontert bei US-Sanktionen: "Wir werden unseren Job machen"
Das US-Finanzministerium hat am Dienstag wegen angeblich "bösartiger Einflussnahme" erneut Sanktionen gegen Russland beschlossen. Damit geht die Behörde gegen russische Staatsmedien vor, zu denen der Fernsehsender RT, die Mediengruppe Rossija Segodnja, die Nachrichtenagentur RIA Nowosti und das Nachrichtenportal Sputnik sowie TV-Nowosti und die Videoagentur Ruptly gehören. Auch mehrere Topmanager, darunter die Chefredakteurin von RT, Margarita Simonjan, wurden auf die Sanktionsliste gesetzt.
Wie Simonjan in einer Stellungnahme bekannt gibt, werden die RT-Mitarbeiter in den USA von Behörden schikaniert. Ihr zufolge werden sie vom FBI aufgesucht, ihr Eigentum wird beschlagnahmt, sie werden eingeschüchtert und immer wieder sanktioniert. Sie habe wirklich gedacht, dass sie in den Vereinigten Staaten schon seit Längerem auf der Sanktionsliste stünde, aber offenbar gebe es noch andere Beschränkungen, nämlich die des Finanzministeriums, so die RT-Chefin. Und weiter:
"Ich verstehe nicht wirklich, was das bedeutet, das interessiert mich nicht sehr. Ich hatte nie Konten im Ausland, keinen Wohnraum. Und schon lange ist keine Lust da, in diese wunderbaren Länder zu reisen."
RT werde seine Arbeit trotz des Sanktionsdrucks fortsetzen, betont Simonjan. Sie führt aus:
"Wir werden an allen Ecken und Enden auftauchen, was bleibt uns auch, wenn uns jede Möglichkeit genommen wird. Wir werden unseren Job machen, solange wir auch nur die geringste Gelegenheit dazu haben. Das ist unsere Pflicht gegenüber dem Staat, der uns diese Verantwortung anvertraut hat – in diesem Fall zunächst einmal vor unserem US-amerikanischen Publikum."
Das US-Finanzministerium behauptet, die russische Regierung habe ein "riesiges Ökosystem russischer Proxy-Websites" geschaffen, um ihre vermeintlich globalen Manipulationsbemühungen zu verschleiern. Dazu hätte sie zudem gefälschte Online-Identitäten entwickelt und Tarnorganisationen aufgebaut, die den "falschen Anschein erwecken" würden, unabhängige Nachrichtenquellen zu sein. Tatsächlich seien diese aber von russischen Regierungsstellen gesteuert.
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