Scott Ritter: US-Sanktionen gegen RT sollen "legitimen Journalismus" treffen
Der ehemalige UN-Waffeninspektor Scott Ritter hat erklärt, dass er aufgrund der jüngsten US-Sanktionen gegen RT gezwungen sein wird, seine Arbeit für das russische Medienunternehmen zu beenden. Dabei betonte der frühere Aufklärungsoffizier der US-Marineinfanterie, seine Zusammenarbeit mit RT sei nichts anderes als "legitimer Journalismus" gewesen.
The actions by the Department of the Treasury in levying new sanctions against RT, Sputnik, and other Russian media organizations has made it impossible for me to continue my work as an outside contributor for RT and Sputnik, as well as participating in interviews and other…
— Scott Ritter (@RealScottRitter) September 5, 2024
In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) schrieb Ritter am Donnerstag:
"Ich lehne die Vorstellung ab, dass die Arbeit, die ich in den letzten Jahren mit den neu sanktionierten russischen Medienorganisationen geleistet habe, etwas anderes als legitimer Journalismus war, dessen Inhalt sachlich korrekt und analytisch fundiert war und der immer von mir selbst geschaffen wurde."
Ritter, der in den 1990er-Jahren auch als UN-Waffeninspektor im Irak tätig war, geriet im Jahr 2003 ins Rampenlicht, als er sich gegen den erneuten Krieg der USA gegen das Land im Nahen Osten aussprach. Er erklärte, dass die Regierung von Saddam Hussein keine Massenvernichtungswaffen besitze. Die US-Regierung behauptete wahrheitswidrig das Gegenteil – und begründete damit ihren Überfall auf den Irak.
Der frühere Offizier verurteilte Washingtons neue Sanktionen gegen die russischen Medien zwar als Verstoß gegen "verfassungsmäßige Normen und Werte", stellte aber klar, dass er "sich voll und ganz dem US-Recht verpflichtet fühlt und somit alle Vertragsbeziehungen sowohl mit RT als auch mit Sputnik mit sofortiger Wirkung beenden wird".
Er bedankte sich bei seinen russischen Kollegen für ihre "Professionalität" und versprach, "weiterhin mein Recht auf freie Meinungsäußerung auszuüben ... als Journalist, frei von staatlicher Einflussnahme oder Kontrolle".
Am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium die Verhängung von Sanktionen gegen mehrere russische Medien angekündigt, darunter RT und eine Reihe seiner Mitarbeiter. Die US-Behörden beschuldigten das Medienunternehmen, "heimlich ahnungslose amerikanische Influencer zu rekrutieren", um vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November "das Vertrauen in die Wahlprozesse und Institutionen der Vereinigten Staaten zu untergraben".
Zu den sanktionierten Personen zählen die Chefredakteurin des Fernsehsenders RT, Margarita Simonjan, sowie ihre Stellvertreter Anton Anisimow und Jelisaweta Brodskaja.
Abgesehen von Visabeschränkungen werden die Eigentumsrechte der betroffenen Unternehmen und Einzelpersonen auf US-amerikanischem Boden blockiert, wobei alle Transaktionen verboten sind.
Im August hatten FBI-Agenten Ritters Haus im Bundesstaat New York durchsucht. Der Ex-Offizier warf der US-Regierung daraufhin vor, einen "Akt der Einschüchterung" begangen und ihm "den Krieg erklärt" zu haben. Das FBI verdächtige ihn, so der Journalist damals, "im Auftrag der russischen Regierung" zu arbeiten und damit gegen das US-Gesetz zur Registrierung ausländischer Agenten zu verstoßen.
Ein FBI-Sprecher bestätigte seinerseits "Aktivitäten der Strafverfolgungsbehörden im Zusammenhang mit einer laufenden Bundesuntersuchung", wollte aber keine Details preisgeben. Ritter wies die Vorwürfe gegen ihn als "extrem absurd" zurück.
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