CNN: Kiew kann keine weiteren Langstreckenraketen von den USA erwarten
Washington stellte "klar", dass es Kiew in absehbarer Zeit nicht mit einer bedeutenden Zahl von MGM-140 taktischen Armee-Raketensystemen (ATACMS) versorgen kann, berichtete CNN am Samstag unter Berufung auf einen anonymen Regierungsmitarbeiter.
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow hatte sich diese Woche mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Pentagon getroffen, um über zusätzliche Militärhilfen zu sprechen. Bei diesem Treffen übergab er ihm Berichten zufolge eine Liste "hochwertiger" Ziele, die Kiew gern angreifen würde, tief in Russland und unter Einsatz von Waffen aus US-Produktion.
In einem Interview mit CNN nach dem Treffen erklärte Umerow, die Ukraine dringe darauf, die Beschränkungen der ATACMS auf "Selbstverteidigung" aufzuheben, und erklärte, "die Flugplätze, von denen aus unsere Städte getroffen werden, sind in der Reichweite von Langstreckenangriffen".
Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums sagte dem Sender gegenüber jedoch, viele der Ziele auf der Wunschliste der Ukraine befänden sich tatsächlich außerhalb der Raketenreichweite, da Moskau seine hochwertigen Ziele von der Front wegbewegt habe.
Die USA hätten auch "klargestellt, dass Kiew wegen der begrenzten Zahl an ATACMS in den US-Depots und der langen Produktionszeiten keine weiteren bedeutenden Lieferungen erwarten sollte", schrieb CNN unter Berufung auf diese Quelle. Der Beamte merkte an, die Ukraine habe bisher eine sehr "begrenzte" Lieferung dieser Raketen erhalten.
Die US-Regierung scheint eine Grenze gegen Angriffe tief in Russland gezogen zu haben, nachdem eine ihrer ATACMS-Raketen, bestückt mit Cluster-Munition, Anfang Juni einen Strand auf der Krim getroffen hatte. Moskau warf Washington vor, solche und andere Akte des "Terrorismus" gegen Zivilpersonen zu ermöglichen, und deutete an, es könne im Gegenzug "Staaten und Gruppen" rund um die Welt bewaffnen, die den USA feindlich gesonnen sind.
Der Sprecher des Pentagons, Generalmajor Patrick Ryder, stellte am Dienstag klar, die Politik Washingtons habe sich "nicht geändert". Dies sollte besagen, dass es der Ukraine gestattet ist, von den USA gelieferte Waffen einzusetzen, um sich gegen Angriffe über die Grenze hinweg zu verteidigen, aber nicht für "Tiefenangriffe" in die Gebiete, die die USA als russisches Gebiet anerkennen. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, sagte jedoch am Montag zur Presse, dass Washington "die Gespräche mit den Ukrainern weiter fortsetzt".
Moskau hat gewarnt, jedes Gerede über einen Einsatz von Langstreckenraketen, um russisches Gebiet zu treffen, sei höchst gefährlich.
"Das ist Erpressung, das ist ein Versuch, den Eindruck zu schaffen, der Westen wolle eine Eskalation verhindern, aber tatsächlich ist das eine List", sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow auf einer Pressekonferenz am Dienstag. "Der Westen will die Eskalation nicht vermeiden. Der Westen sucht Streit, offen gesagt. Ich denke, das ist längst für alle offensichtlich."
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