US-Militär betreibt psychologische Kriegsführung auf Tinder – aus Stuttgart
Ein Artikel in der Washington Post (WaPo) bestätigte die Echtheit einer Meldung auf Tinder, die bereits seit einigen Tagen kursierte. Ein Journalist aus dem Libanon fand in der Dating-App eine unfreundliche Botschaft des US-Militärs vor:
Opened Tinder in Lebanon. Was greeted by an ad from CENTCOM saying in Arabic, "Do not take arms against the US and its partners", that F-16s and A-10s are already prepared, and that the US will "protect its partners in the face of threats from the Iranian regime and its agents." pic.twitter.com/Z6xIsQY5Gr
— Séamus Malekafzali (@Seamus_Malek) August 22, 2024
"Ich habe Tinder im Libanon geöffnet. Wurde von einer Anzeige von CENTCOM begrüßt, die auf Arabisch sagt 'Greif nicht zu den Waffen gegen die USA und ihre Partner', dass die F-16 und A-10 schon bereitstehen und dass die USA 'ihre Partner angesichts der Drohungen des iranischen Regimes und seiner Agenten schützen' werden."
Diese Anzeige tauchte einige Tage vor dem Vergeltungsangriff der Hisbollah auf.
Die Washington Post, die im Allgemeinen als ein den US-Geheimdiensten nahestehendes Medium gilt, zitiert eine der üblichen anonymen Quellen in ihrer Bestätigung:
"Als Teil einer größeren Kampagne von etwas, das man allgemein psychologische Kriegsführung oder militärische Informationsunterstützungsoperationen nennt, gehörte die Anzeige zu CENTCOM."
Weder CENTCOM noch das Pentagon haben dies gegenüber der Washington Post kommentiert. Allerdings erklärte der Zeitung ein weiterer anonymer Mitarbeiter:
"Das Verteidigungsministerium führt militärische Informationsoperationen zur Unterstützung unserer nationalen Sicherheitsschwerpunkte durch. Diese Aktivitäten müssen in Übereinstimmung mit US-Gesetzen und der Politik des Verteidigungsministeriums stattfinden, und wir sind entschlossen, diese Regeln durchzusetzen."
Tinder hat laut WaPo die Anzeige entfernt, und ein Sprecher erklärte, sie habe die Richtlinien in Bezug auf gewalttätige und politische Mitteilungen verletzt.
Allerdings stellt sich im Zusammenhang mit dem Absender dieser Anzeige, die nur als Drohung verstanden werden kann, eine weitere Frage. CENTCOM befindet sich nämlich nicht in den Vereinigten Staaten, sondern sitzt in Stuttgart. Erfolgt also die psychologische Kriegsführung der Vereinigten Staaten im Nahen Osten von deutschem Boden aus? Mit oder ohne Zustimmung der Bundesregierung?
Mehr zum Thema ‒ Nach Schlagabtausch zwischen Israel und Hisbollah: Sinkt das Risiko eines größeren Krieges?
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.