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Putin im Gespräch mit Modi: Kiews und Westens Haltung als destruktiv kritisiert

Indiens Premierminister Modi und Russlands Präsident Putin besprechen die Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft und den Ukraine-Konflikt. Modi bekräftigt Indiens Engagement für eine friedliche Lösung. Putin bezeichnet die Haltung Kiews und des Westens als destruktiv.
Putin im Gespräch mit Modi: Kiews und Westens Haltung als destruktiv kritisiertQuelle: Sputnik © Gawriil Grigorow

Indiens Premierminister Narendra Modi hat am Dienstag telefonisch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Stärkung der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern und den Konflikt in der Ukraine gesprochen, wie Modi selbst auf seinem Account im sozialen Netzwerk X mitteilte.

"Wir haben Maßnahmen zur weiteren Stärkung der besonderen und privilegierten strategischen Partnerschaft besprochen und uns über den russisch-ukrainischen Konflikt ausgetauscht. Ich habe meine Erkenntnisse aus meinem jüngsten Besuch in der Ukraine mitgeteilt und das feste Engagement Indiens für eine rasche und friedliche Lösung des Konflikts bekräftigt."

Außerdem erläuterte Putin Moskaus Herangehensweise an die Ukraine-Krise und bezeichnete die Haltung Kiews und des Westens als destruktiv, so der Pressedienst:

"Wladimir Putin gab eine prinzipielle Bewertung der destruktiven Linie der Kiewer Behörden und ihrer westlichen Unterstützer ab und erläuterte die wichtigsten russischen Ansätze zur Lösung des Konflikts." 

Des Weiteren wurden Fragen zur Umsetzung der Handelsvereinbarungen vom Juli-Besuch des indischen Premierministers in Russland erörtert. Zudem gaben Moskau und Neu-Delhi ihrer Zufriedenheit mit der BRICS-Zusammenarbeit Ausdruck. Modi bestätigte seine Teilnahme am BRICS-Gipfel in Kasan im Oktober, und Putin sowie Modi vereinbarten, die Kontakte weiterzuführen.

Zuvor berichtete die Zeitung Hindustan Times, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij während des Besuchs von Modi in Kiew den Vorschlag unterbreitete, den nächsten "Friedensgipfel" zur Ukraine in Indien abzuhalten. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass Neu-Delhi dem Kommuniqué des ersten Gipfels zustimmt und es unterzeichnet. Dieses wurde ohne Berücksichtigung der Meinung Russlands angenommen. 


Robin Sachdév, Präsident des indischen Think-Tanks Imagindia Institute, erklärte hierzu, dass die indische Regierung nicht gewillt sei, die Bedingungen von Selenskij für die Durchführung eines Ukraine-Gipfels zu akzeptieren. Sollte eine solche Veranstaltung auf indischem Territorium in Betracht gezogen werden, werde Indien eigene Bedingungen stellen:

"Indien könnte zustimmen, allerdings unter strengen Bedingungen: wenn es sich um einen ausgewogenen Gipfel handelt, wenn ein echter Wunsch besteht, den Frieden zu sichern, nicht eine einseitige Definition von Frieden. Und nicht, um einen Block antirussischer Länder zu schaffen."

Laut Bloomberg betrachtet die Ukraine Indien als zentrale Figur in ihren Bemühungen, die Unterstützung der Länder des Globalen Südens zu gewinnen, um den Druck auf den Kreml zu erhöhen. Bislang war dieser Ansatz jedoch nicht erfolgreich. Beim "Friedensgipfel" im Juni in der Schweiz, bei dem Selenskij versuchte, weltweite Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen, gehörte Indien zu den Ländern, die das abschließende gemeinsame Statement nicht unterzeichneten.

Ajay Malhotra, ein indischer Diplomat, erklärte, dass Modis Besuch in Kiew kein Grund sei, davon auszugehen, dass Indien sich von Russland abwende, wie es von einigen westlichen Medien dargestellt werde. Neu-Delhi sei an einer Zusammenarbeit mit der Ukraine in bestimmten Bereichen interessiert und beabsichtige, offene und freundschaftliche Kommunikationskanäle mit dem Land zu unterhalten:

"Die Beziehungen Indiens zu Russland und zur Ukraine waren von Anfang an auf völlig unterschiedlichen Ebenen. Unsere Freundschaft mit Russland hat eine lange Geschichte, und unsere Partnerschaft ist strategisch und tief verwurzelt. Im Vergleich dazu ist unsere Partnerschaft mit der Ukraine viel weniger ausgeprägt."

Malhotra betonte, dass Indien nicht nur eine aufstrebende Macht in einer zunehmend multipolaren Welt sei, sondern auch eine wichtige Führungsrolle im Globalen Süden einnehme, wo viele Länder mit Herausforderungen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Energie konfrontiert seien, "die in einigen Fällen aus der Ukraine-Krise resultierten":

"Selenskij kann behaupten, dass Indien die Einkäufe russischen Öls einstellen sollte, aber es gibt keine Verpflichtung, ihm zuzuhören. Übrigens ist Russland im letzten Monat unser Hauptlieferant von Rohöl geworden, und russisches Öl zu einem Rabatt bleibt für indische Unternehmen attraktiv."

Was den Kauf von indischem Rohöl aus Russland betreffe, so sei daran erinnert, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland keine UN-Sanktionen seien, so Malhotra. Indien habe sich den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen und sei nicht verpflichtet, sie einzuhalten. 

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